CVI. Von Ribalden vnd von vngezogenn leuten.
16465    Guoter lêre verdriuzet sêre,
16466    Der man frumen hât und êre:
16467    Die wölten ungern doch hœren hiute
16468    Übel und ungezogen liute.
16469    Swem ribaldîe sanfte tuot,
16470    Der gewan nie tugenthaften muot.
16471    Sleht der niht denne der tummen trummen,
16472    Swer touben liuten unde stummen
16473    Predigen vil und singen wil,
16474    Die sîn lêre vür goukelspil
16475    Ahtent und ir niht verstênt
16476    Und ûf narren unfuor gênt?
16477    Sît man schuolbuoch in die hant
16478    Krumpte und durch die gürtel want,
16479    Sît wart unmêre schuolmeister lêre,
16480    Ir lôn, ir fürderunge und ir êre.
16481    Ie lenger ie bœser ist maniger leben.
16482    Die lêre und bilde uns sölten geben;
16483    Ie lenger ie schœner ist der werlde glanz,
16484    Swie doch ir fröude si unganz;
16485    Ie lenger ie erger ist valschiu triuwe,
16486    Diu tac und naht sich machet niuwe;
16487    Ie lenger ie erger ist kinde muotwille,
16488    Diu slege und wort niht mügen gestille.
16489    Wir vinden leider kleiniu kint,
16490    Diu tratzic und ungehôrsam sint,
16491    Diu meisterschaft ungerne lîdent
16492    Und ir strâfer mit lügen snîdent.
16493    Tratzes vol und künste lere
16494    Sint manige pfaffen und schuolêre,
16495    Die sich doch guotes und êren wert
16496    Hiure dünkent vil mêr denne vert.
16497    Mit hosen und hüeten manigerleie
16498    Hebt sich der Affentaler reie,
16499    Den manic tuomherre und stolz schuolêre
16500    Mit dorftummingen ungerne verbêre.
16501    Nu rôt, nu grüene, nu gel, nu blâ,
16502    Nu wîz, nu swarz, nu von dir stâ
16503    Süllen hosen sîn und ouch die hüete
16504    Furier, daz ez uns der gemüete
16505    Künde, die man si siht tragen:
16506    Waz sölte ich dâ von lenger sagen?
16507    Schirmer, gîger, goukeler
16508    Siht man werden vil schuoler,
16509    Die guotes vil ze schuole verzernt
16510    Und sich mit loter fuore doch nernt.
16511    Ein zîsel und ander vogellîn
16512    Lesent ûf kleiniu körnelîn,
16513    Mit den si füllent ir kröpfelîn
16514    Daz si niht twînge hungers pîn:
16515    Nu muoz man mûle und esel schinden
16516    Schuolern, die nu wöllen verslinden
16517    Helfant, ros und kemmelîn
16518    Daz si niht lange in schuolen sîn.
16519    Ir sin vert durch der kunste mer:
16520    Als künige und keiser âne her
16521    Lant und liute hânt betwungen,
16522    Als ist an lernunge in gelungen.
16523    Sich trœstent manige junge pfaffen
16524    Daz der alten vil sint affen,
16525    Die man bî pfrüenden und bî pfarren
16526    Siht leben als ander werltnarren;
16527    Die guot und êre niht habent von künste,
16528    Denne von dienste und von günste
16529    Durch die man pfarre niht lîhen sölte,
16530    Swer gotes lêre ansehen wölte.
16531    Wer wil nu so lange belîbe
16532    In schuolen, biz an im beklîbe
16533    Der êrsten künste würzelîn?
16534    Wir wöllen âne arbeit meister sîn
16535    Und âne vedern verre fliegen,
16536    Klaffen, liegen, triegen, kriegen
16537    Um den wint der ob uns fliuget.
16538    Manic tôre im selber ofte liuget.
16539    In einer blâsen drî erweiz
16540    Jagent einen hunt vil manigen kreiz,
16541    Den er niht liefe und gar verbêre
16542    Ob diu blâse voller wêre.
16543    Swem die blâse ist kunste vol,
16544    Bî dem sint junge und alte wol.
16545    Swer junge liute mit den alten
16546    Wol ze friunde kan behalten,
16547    Âne zwîfel der kan niht verderben
16548    Und mac wol guot und êre erwerben.
16549    Unser alten, die vor sehzic jâren
16550    Frume und wîse liute wâren,
16551    Solten die nu leben ûf erden,
16552    Si müesten toren und affen werden
16553    Von maniger bœsen kündikeit,
16554    Ûf die diu werlt iren sin nu leit.
16555    Schuolzuht und kunst sint sêre verkêrt:
16556    Wol im, der niht valsches lêrt!
16557    Ob gotes dienst mit gîtikeit
16558    Etswenne sich kleidet, daz wêre mir leit.
16559    Rehtbuoch sô gereht niht künnen werden,
16560    Man vinde doch mêre unrehtes ûf erden.
16561    Wer sol durch kunst nu buoch behalten,
16562    Sît man die jungen vor den alten
16563    Springen, rennen und ouch hurren
16564    Siht als über velt rouber gurren?
16565    Swer driu buoch reht niht kan genennen,
16566    Der wil vür manigen meister rennen
16567    Der drîzic buoch gelernet hât.
16568    Traz tuot manige missetât.
16569    Swelch schuoler lernet über twerch,
16570    Dem füeget vil baz daz er wîze erch
16571    Mit hundes miste könde beizen
16572    Denne daz er ander liute reizen
16573    Wil mit der künste, die er niht kan
16574    Und rehte künde ir nie gewan.
16575    Waz sol sôgetân übermuot,
16576    Der weder lîbe noch sêle ist guot?
16577    Alliu kunst ûf erden ist enwiht,
16578    Diu ze der heiligen schrift sich niht
16579    Füeget und schicket als verre si mac:
16580    Valsch lernen ist der sêle ein slac!
16581    Wir vinden judisten und alchimisten
16582    Und anderre künste vil bœse kristen,
16583    Der ieglicher lobt sîn kunst:
16584    Swâ mit man aber unsers herren gunst
16585    Mac erwerben, diu ist diu beste,
16586    Diu wanket niht und belîbet veste.
16587    Manic schuole hât nu wispeler,
16588    Die weder meister noch schuoler
16589    Noch meister gesellen mügen gesîn:
16590    Swenne die ein argumentelîn
16591    Gelernent larfen oder zwei,
16592    Der driu doch gülten niht ein ei,
16593    Sô wöllen si meisters meister sîn.
16594    Dirre arme, hôchfertig, michel pîn
16595    Treit gar vil schuoler nu enbor,
16596    Die ofte vallent in schanden hor:
16597    Sô man die heiligen schrift vor in
16598    Rüerte, sô wirt ir silber zin
16599    Und wirt ir kunst ein kunterfei,
16600    Diu vor sêre krieget unde schrei.
16601    Strebeherren, zwitorn und strebeschuolêr
16602    Machent ir leben in selber swêr.
16603    Swenne si sich brechent nâch den dingen
16604    Den si mügen noch künnen geringen.
16605    Waz überwiget der werlde kraft,
16606    Irn rîchtuom und ir meisterschaft?
16607    Daz tuot aleine gotes wort,
16608    An dem lît aller sêlden hort.
16609    Diz schrîbet mîn herre sant Augustîn:
16610    "Got herre, lâ dir geklaget sîn,
16611    Daz wir dîner worte sô lützel ahten
16612    Und ander dinc vil mêre betrahten,
16613    An den der êwigen sêlikeit
16614    Niht lît eines twerhen halmes breit!"
16615    Noch weiz ich einen bœsen site,
16616    Der gelêrten liuten volget mite:
16617    Daz herren nu kleiniu schuolerlîn
16618    Mit in lâzent spilen üm wîn
16619    Und lâzent si tiutsch vor in sprechen:
16620    Diz möhte mir mîn herze brechen,
16621    Daz ir grôziu unverstandenheit
16622    Der werlde sô bœse bilde vor treit,
16623    Daz kleiniu kint si niht entsitzent
16624    Und mit in gênt, stênt oder sitzent
16625    Und bî in tribent ir buobenîe!
16626    Got herre, getörste ich wâfen schrîe
16627    Uber sôgetân herren, den herren nam
16628    Bî wont âne êre, âne zuht, âne scham!
16629    Die billich als ein bilde sêzen,
16630    Vor den sich junge und alte entsêzen
16631    Und bilde bî iren bilden nêmen,
16632    Wie si ze guot und ze êren kêmen!
16633    Ob zuht ein kint lernt in der schuole,
16634    Sol ez der vor sînes herren stuole
16635    Vergezzen, âne zwîfel daz stêt übel:
16636    Vorhte und scham sint êren tübel.
16637    Retten alle pfaffen als gerne latîn
16638    Als gerne si trunken guoten wîn,
16639    Sô fünde wir manigen gelêrten man,
16640    Der mêre latîns könde denne er kan,
16641    Ich weiz wol, hêten si got vor ougen
16642    Ûzen vor der werlde und innen tougen,
16643    Man begönde si vil mêre entsitzen
16644    Denne sust, swie griulich si sich spitzen.
16645    Ich hete bî den tagen mîn
16646    Gesament zwei hundert büechelîn
16647    Und selber zwelfiu gemacht
16648    Und hete mir alsô gedâht,
16649    Swenne ich alt würde, daz ich dâ mite
16650    Nâch der alten lêrer site
16651    Mîn nôtdurft sölte erwerben:
16652    Nu muoz ich verderben,
16653    Got wölle mich denne fristen
16654    Baz denne in mîner kisten
16655    Mîn büechelîn mir ze staten kumen:
16656    Wenne der hân ich kleinen frumen,
16657    Sît nieman lernen wil die kunst
16658    Diu manigem guot, êre und gunst
16659    Hât brâht vor tûsent jâren,
16660    Dô schuoler dennoch wâren
16661    Einveltic, bliuge, kiusche, mêzic,
16662    Niht spiler, trinker unde frêzic,
16663    Und der schuole niht abe giengen
16664    Biz daz si kunst und zuht geviengen.
16665    Künste muoter und schuoler amme
16666    Gramaticâ, von der diu flamme
16667    Gotes liebe wirt entzundet,
16668    Die si gelêrten herzen kundet,
16669    Diu hât sehs töhter in irm krâme,
16670    Schœne und stête: der si mit râme
16671    Und valscher varwe niht unêrte,
16672    Dar zuo ir lêre ouch niht verkêrte,
16673    Sô fünde man allez daz man wölte
16674    Und ouch daz man haben sölte
16675    Gein got und gein der werlde bî in:
16676    Si liuternt manigen trüeben sin.
16677    Nu muoz ich leider von in jehen,
16678    Daz ich gehœrt hân und gesehen.
16679    Die sleht und gar einveltic wâren
16680    Bî slehten liuten und sêligen jâren,
16681    Die hât nu gîtikeit verkêrt:
16682    Wênic ieman lernet oder lêrt
16683    Durch künste willen oder durch tugent:
16684    Wir lernen alle nu von jugent,
16685    Wie wir guot und êre gewinnen
16686    Und unsern meistern schier entrinnen:
16687    Man lernet vil mêre durch gîtikeit
16688    Denne durch tugende reinikeit.
16689    Wizzet daz kunst âne emzikeit
16690    Ist halp verlorn arbeit,
16691    Ouch ist übel an geleit
16692    Wîsheit âne gerehtikeit:
16693    Meister Boêcius schrîbet daz,
16694    Dâ von merket deste baz.
16695    Hôchfart und grôziu gîtikeit
16696    Machent judisten schar nu breit,
16697    Ouch siht man ofte geistlich liute
16698    Nâch bistuomen grîfen hiute
16699    Niht durch gotes liebe sô sêre
16700    Als durch gemach und werltlich êre:
16701    Swer alsô bistuomes gert,
16702    Wê im, und wirt er sîn gewert,
16703    Ob er des lebens an im niht hât,
16704    Daz sant Paulus an einer stat
16705    Allen bischöfen hât geschriben!
16706    Der êrsten bischöfe ist lützel beliben
16707    Ungemartert hie ûf erden:
16708    Wer wil nu gemartert werden?
16709    Geistlich und werltliche liute
16710    Schônent alle des lîbes hiute
16711    Und nement swaz in werden mac:
16712    Ein und ander füllet den sac.
16713    Swer entgiltet des er sölte geniezen,
16714    Den mac sîner arbeit wol verdriezen.
16715    Swelch krâmer füere in verriu lant
16716    Dâ grôziu gezierde im wêre bekant,
16717    Und swenne er kost und arbeit
16718    Ûf rîlich krâmwât hête geleit,
16719    Der er gebezzern sich gedêhte
16720    Swenne er si heim ze lande brêhte:
16721    Ob sînen krâme denne nieman suochte
16722    Und sînes koufschatzes nieman geruochte
16723    Der lustic und ouch nütze wêre,
16724    Sölte daz sînem herzen niht sîn swêre?
16725    Alsô ist mîn frouwe Gramaticâ
16726    Unwert hie worden und anderswâ.
16727    Ir krâme was wîlent vil genême,
16728    Der ist nu leider widerzême:
16729    Aleine im offen stê diu tür,
16730    Doch gênt die schuoler alle vür 
16731    Und kêrent ir ougen niendert dar,
16732    Dâ man der pfeller nimet war,
16733    Des helfenbeines, der edeln steine,
16734    Schœnez gesmîde grôz und kleine,
16735    Von golde, von sîden wêhe borten,
16736    Gewifelt mit manigen wîsen worten:
16737    Siht aber etswenne ein schuoler drîn
16738    Der suochet ein trügementellîn,
16739    In dem er schîne ze aller frist
16740    Vil künsterîcher denne er ist.
16741    Der hân ich einez bî mînen tagen
16742    Wol vier und drizic jâr getragen.
16743    Ein syrop und ein pulverlin
16744    Suochet einer, der wil ein arzet sîn:
16745    Daz giltet im mêre denne ander künste
16746    Ze gemache und ze der werlde günste.
16747    Sô kumt ein anderre und siht ouch drîn,
16748    Der suochet ein goukel hüetelîn,
16749    Mit dem er reht und unreht bedecke
16750    Und rehte sache mit valsche erstecke.
16751    Sô kumt aber einer und siht hin în
16752    Der suochet ein zouber briefelîn,
16753    Mit dem er frouwen zoubern wil
16754    Die mêre in zoubern denne ze vil,
16755    Wenne er ir tôre ist und ir gief
16756    Âne zouber wurz und âne brief.
16757    Sô kumt aber einer und siht hin în,
16758    Der suochet ein schirmswertelîn,
16759    Einen buckeler und ein kölbelin,
16760    Mit den er springet uz und în.
16761    Sô kumt aber einer und siht hin în,
16762    Der lernet trütscheln üm wîn:
16763    Mit bretspil und mit kriechelîn
16764    Verzert er jârs die koste sîn.
16765    Sô kumt aber einer und siht hin în,
16766    Der koufet schœniu büechelîn,
16767    Diu er mit im ze lande füere
16768    Und nimmer mêr si denne gerüere.
16769    Sô kumt aber einer und siht hin în,
16770    Der lernet fünf messe, zwuo lêt er sîn.
16771    Mit disen loufet er durch diu lant.
16772    Der schrift ist im niht mêr bekant
16773    Denne die fünfe, die er kan:.
16774    Die selben videlt er nâch wân.
16775    Sô kumt aber einer und siht hin în,
16776    Der lernet ûz einem keppelîn
16777    Zwelf gerihte machen,
16778    Daz sîn die liute lachen.
16779    Sô kumt aber einer und siht hin în,
16780    Der suochet ein welhisch videllîn,
16781    Ein herpfelîn und ein zitolîn,
16782    Mit den er wichet ûz und în.
16783    Sô kumt aber einer und siht hin în
16784    Der suochet driu kegel stebelîn,
16785    Mit den er disputieren wil:
16786    Den dunket er künne mêr denne ze vil.
16787    Der triugt sich selber und wil doch triegen
16788    Ander lîute und mit in kriegen:
16789    Diz füeget in baz nâch irem sinne
16790    Denne manic grôziu gezierde dort inne.
16791    Von disen sachen hât manic kôr
16792    Manigen affen, der sîn tor
16793    Besliuzet swenne er den zuo siht gên,
16794    Der in der schrift sich kan verstên:
16795    Der wirt vil selten von im geêrt,
16796    Swenne er sich hinden gein im kêrt
16797    Und sich manigerleie verwet
16798    Sô er den esel riemen gerwet.
16799    Ein tugenthaft wol gelêrter man
16800    Siht einen andern frœlich an
16801    Und êrt in ouch swâ mit er kan,
16802    Wenne er im guotes und êren gan.
16803    Schuoler von tugenden sint genant
16804    Alsô daz tugent in si bekant,
16805    Niht daz si von tugenden streben
16806    Und untugentlichen leben.
16807    Si süln den schanden an gesigen
16808    Und süln den tugenden sêre an ligen,
16809    Wenne ez heizet ein schuoler
16810    In kriechischen tugenden anliger.
16811    Nu hât ir maniger einen site,
16812    Dâ er sich selber swachet mite:
16813    Daz er sîner unverstandenheit
16814    Schult ûf sînen meister leit
16815    Und sprichet, er hab in niht gelêrt,
16816    Der selten im hât sîn lôn gemêrt.
16817    Der buochen und meistern ie was gram,
16818    Wirt der an grôzen künsten lam,
16819    Dâ ist sîn meister unschuldic an,
16820    Hât er daz beste gein im getân.
16821    Tumpheit, lazheit, vertrogenheit
16822    Habent manigen schuoler hin geleit,
16823    Den dêmuot und verstandenheit
16824    Brâht hêten an grôze wirdikeit.
16825    Der schuoler wart nie künste wert.
16826    Von dem sîn meister wirt beswêrt.
16827    Uns schribet der edel Boêcius
16828    In Schuoler zühte buoch alsus,
16829    Daz von stêter trunkenheit
16830    Und ander bœsen gewonheit
16831    Ein schuoler wîlent, hiez Albin,
16832    Einen êrbêrn alten meister sîn
16833    Sluoc, der was Grillus genant:
16834    Diz tuot er kunt über alliu lant
16835    Allen schuolern an sînen buochen,
16836    Daz si mit im dem selben fluochen.
16837    Ouch schribet der selbe Boêcius,
16838    Daz der rîche Lucrêcius
16839    Ze Rôme hete einen zarten sun,
16840    Den strâfte er niht und liez in tuon
16841    Mit wîben, mit luoder und mit spil
16842    Swes in geluste. Dô er gar vil
16843    Guotes dem vater hete verzert,
16844    Dem galgen wart er dô beschert.
16845    Nu hœrt wie ez dem vater ergienc!
16846    Ê denne man den sun vor im hienc,
16847    Vil manic Rœmer weinte üm in,
16848    Wenne er hete vil tiefen sin
16849    Ze lernen und einen gar schœnen lîp:
16850    Des weinte manic man und wîp.
16851    Dô sprach er: "Vater, küsse mich
16852    Und vergip mir, daz ich ofte dich
16853    Hân beswêrt!" Dô er den munt
16854    Gein im bôt weinende, an der stunt
16855    Beiz er die nasen dem vater abe:
16856    "Daz soltu dir ze lône habe",
16857    Sprach er, "daz du von kinde mir
16858    Mînen willen hâst gelâzen, daz ich von dir
16859    Nu scheiden muoz vil jêmerlîch!"
16860    Nu merket, lieben, alle gelîch
16861    Waz lazheit schaden füegen kan!
16862    Wie wart gelônt dem guoten man
16863    Grôzer kost und arbeit,
16864    Die er het ûf den sun geleit!
16865    Alsô verlôs ouch Êly sînen lîp,
16866    Daz er sîne süne ir kebeswîp
16867    Mit opfer fleische liez spîsen,
16868    Und si des underwîsen
16869    Vor lazheit niht enwolte,
16870    Als er ze rehte solte.
16871    Ein juden priester hiez Êly,
16872    Des süne hiezen Phinees und Ofny,
16873    Den er niht werte manige untugent
16874    Der si gewonten in der jugent:
16875    Des verlôs er jêmerlich sîn leben
16876    Daz got mit êren im hete geben,
16877    Wenne er hundert jâr alt was
16878    Âne zwei, als ich geschriben las
16879    Dô sîne süne wurden erslagen;
16880    Waz sol ich dâ von lenger sagen?
16881    Man vindet ez in der künige buochen
16882    An den êrsten bletern, swer ez wil suochen.
16883    Her Phinees und her Ofny
16884    Wâren irs muotes gar ze frî
16885    Und lebten anders denne si solten,
16886    Wenne si nieman volgen wolten.
16887    Si wâren unkiusche, gîtic, frêzic,
16888    An andern untugenden selten mêzic:
16889    Des kürzten si ouch beide ir leben,
16890    Daz got in lenger hête geben,
16891    Hêten si in gevorht: des entâten si niht,
16892    Als ofte leider noch geschiht.
16893    Swer sînen kinden in der jugent
16894    Mit flîze niht wert ir untugent,
16895    Der verdienet mit in gotes zorn
16896    Und wirt üm sîn lazheit verlorn;
16897    In der künige buoche ist daz geschriben.
16898    Lazheit hât manige tugent vertriben,
16899    Lazheit verderbet manigen pfaffen,
16900    Lazheit machet tôren und affen,
16901    Lazheit und bœse gewonheit
16902    Verderbent noch die kristenheit.
16903    Ich wânde daz nimmer sölte geschehen,
16904    Daz ich gehôrt hân und gesehen
16905    In kœren und schuolen bî mînen tagen,
16906    Dem obersten rihter sül wirz klagen,
16907    Daz edel, gesunde und junge liute
16908    Ze sînem dienste sô trêge sint hiute!
16909    Ich hân vernumen daz ein stat,
16910    Diu liute, guot und êre hât,
16911    An gotes dienste sô sêre nême abe,
16912    Daz man manige metten habe
16913    Von lazheit lâzen ungesungen,
16914    Dô die alten mit den jungen
16915    Irn kôr mit flîze niht suochen wolten
16916    Und anders lebten denne si solten;
16917    Complête, sexte und manic nône
16918    Füeren ouch ze himel in jâmers dône
16919    Und daz ir oberstiu schuol ouch were
16920    Meister, zühte und künste lêre.
16921    Babenberc sî sêlic, ob ez sîn ort
16922    Wol ûz beheltet und sîn guot wort,
16923    Daz ez mit êren hât behalten
16924    Manic jâr von sînen alten!
16925    Wenne ez vil junger herren hât,
16926    Von den sîn kôr mit êren stât.
16927    Swen der arbeit sêre verdriuzet
16928    Der beidiu lîp und sêle geniuzet,
16929    Der möhte wol sîn ein tummer man:
16930    Wol uns, daz wir der niht enhân!
16931    Swelch pfaffe des nimmer vergêze
16932    Daz er almuosen trünke und êze,
16933    Dem wêr diu arbeit selten swêre
16934    Durch die er pfaffe worden wêre.
16935    Swelch beteler hât vür grôz gelücke
16936    Ob er vil brôtes und betelstücke
16937    In sînem sacke hât behalten,
16938    Der mac wol tummer witze walten:
16939    Er mac wol zuo uns armen treten,
16940    Hât erz erbeten, und sol ez verbeten:
16941    Sô ist ez wol ein armez lêhen,
16942    Um daz man vor und nâch muoz flêhen.
16943    Von bete heizent betelêre
16944    Den âne bete der sac wirt lêre,
16945    Und den wir lützel guotes têten
16946    Denne ir biten und ir beten.
16947    Wenne wirt des armen sorgen buoz,
16948    Der alle tage mit vorhten muoz
16949    Ezzen und trinken daz im ist geben
16950    Durch gebet und ouch durch reinez leben?
16951    Ob im der beider oder eines gebristet,
16952    Mit jâmer er sîn leben frîstet.
16953    Swer ze den jüden setzet pfant,
16954    Der hoffet er wölle si sân zehant
16955    Lœsen, swenne in got berâte:
16956    Seht alsô tuot noch manic prêlâte,
16957    Der pfrüende und pfarre hât ze vil
16958    Und gedenket ofte alsus: ich wil
16959    Mîner gotes gâbe ein teil ûf geben
16960    Durch got und um daz êwige leben.
16961    Mit sôgetânem willen maniger harret
16962    Sô lange biz er sô gar vernarret,
16963    Daz sîn bestez pfant verstêt:
16964    Ich meine swenne im diu sêle ûz gêt.
16965    Guot wille schürt ouch die helle brende,
16966    Swer in niht bringet ze guotem ende.
CIX. Von eine[m] siechen der wolt nicht beichten.
16967    Ich hân vernumen ein schricklich mêre, 
16968    Daz ein vil rîcher herre wêre,
16969    Der lebte nâch sînem willen gar
16970    Werltlich mêr denne sehzic jâr.
16971    Dô wart er siech. Nu wart gesant
16972    Nâch einem priester sâ zehant.
16973    Der kam und hôrte sîne bîhte,
16974    Die machte der sieche im selber lîhte
16975    Und sprach: "Sölte ich von anegenge
16976    Iu bîhten, herre, daz wêr ze lenge,
16977    Swaz ich von jugent her hân getân:
16978    Ich wil werden ein geistlich man.
16979    Nu tuot mir ein kappen an,
16980    Sô wirde ich heilic, dâ vür ichz hân!"
16981    Ein kappe wart im an gezogen.
16982    Dô kam der tiufel dar geflogen.
16983    Dô er sîne friunde üm in sach sitzen,
16984    Er greif im an die kappen spitzen
16985    Und sprach: "Juch, wie ein spêter münich!
16986    Sölte mir den klôsterwête tünich
16987    Versteln, daz wêr mir immer zorn!
16988    Ich hân ir wênic noch verlorn,
16989    Die weder riuwe noch andâht heten
16990    Und sich verburgen in klôsterwêten:
16991    Alsô hoffe ich vinde mînen knappen
16992    Vil schier in dirre goukel kappen".
16993    Nâch der rede der man verschiet,
16994    Des sêle muotwillic leben verriet.
16995    Tiufel und helle wêren enwiht,
16996    Wêre eigen wille ûf erden niht.
16997    Swer minner verrihten wölte
16998    Des landes denne im bevolhen wêre,
16999    Der tête niht anders denne er sölte
17000    Und wêre got und der werlde niht swêre.
17001    Dâ kristen geloube sich hât erhaben,
17002    Dâ wirt er leider ouch schier begraben:
17003    Daz ist in schuolen und in kœren:
17004    Die wil lazheit und kriec zestœren,
17005    Sît zuht, kunst und gehôrsam
17006    An beiden beinen sint worden lam.
17007    Swenne die wurzeln in der erden
17008    Dürre sint, daz denne werden
17009    Grüene este und obez ûf dem boume,
17010    Des geloubte ich niht in einem troume.
17011    Getriuwer friunde lêre
17012    Bringet beidiu guot und êre.
17013    "Swer einem menschen unreht tuot,
17014    Vil liuten dröuwet sîn herter muot":
17015    Meister Senecâ schrîbet daz,
17016    Dâ von merket ez deste baz
17017    Und merket wie nu diu werlt stê
17018    Und wer den wec gein himel gê!
17019    Swer rehte volget der heiligen schrift,
17020    Dem ist juden und heiden gift
17021    Und bœser kristen valsch gelüppe
17022    Swacher denne daz sunnen gestüppe.
17023    Zolner, gebûre und arme vischer
17024    Wâren unser êrste prediger,
17025    Die bewêrten unsers herren lêre
17026    Und verguzzen ir bluot in sîn êre:
17027    Sô süln noch kumen glichsener,
17028    Hôchfertiger und gîtiger,
17029    Zouberer, goukeler, trügener,
17030    Krieger, twinger, lügener,
17031    Smeicher, valsche prediger
17032    Und aller untugent nâchvolger,
17033    Die mit des endekristes lêre
17034    Der werlde vil beginnent verkêre,
17035    Sît wir alle nâch êren streben.
17036    Swer sîn sêle und êwigez leben
17037    Üm irdisch guot und êre wil geben,
17038    Der sölte ob allen liuten sweben
170§9    Als ob der erden der sunnen schîn:
17040    Wenne ez würde im getrenket în
17041    Von dem êrsten aneblicke
17042    Des tiufels, swenne in sîn stricke
17043    Sîn armiu sêle gevangen wêre
17044    Der gotes liebe ie was unmêre.
17045    Irdisch guot und irdisch êre
17046    Stênt gein der heiligen schrifte lêre
17047    Als der durch einen sliemen siht.
17048    Swaz wir hœren, sehe wir des niht,
17049    Daz muoz vil guote geziuge hân,
17050    Sol manz niht hân vür einen wân:
17051    Der geziuge diu schrift hât vil,
17052    Den man schiere niht gelouben wil,
17053    Sît frâz, hôchfart und gîtikeit
17054    Sô gar nu hânt die kristenheit
17055    Verkêrt und under sich gezogen,
17056    Daz manic guot mensche wirt betrogen.
17057    Geistlich leben gar âne getiusche,
17058    In slehter einvelte, sinnic, kiusche,
17059    Ist himelvar in engel güete:
17060    Wol im, swem got hât sîn gemüete
17061    Mit rehter andâht an sîch gezogen,
17062    Daz in diu werlt niht hât betrogen!
17063    Wenne adel, zuht, kunst, wîhe, kiusche
17064    Dient allez nu der werlde getiusche.
17065    Ich merke daz allerhande künste
17066    Vil mêre sich nâch der werlde günste
17067    Brechent denne nâch gotes lêre:
17068    Daz machent zwei wort, guot und êre:
17069    Diu fünde wir bî gote êwiclîchen
17070    Und verliesen si hie jêmerlîchen
17071    Durch manic jêmerlich geblerre,
17072    Daz von dem himel uns ziuhet verre:
17073    Wenne sünden tegelich emzikeit
17074    Bringet uns in ein gewonheit,
17075    Daz wir sünde vür sünde niht haben
17076    Und in eins zwîfels trôste draben.
17077    Diube ist ein behendikeit,
17078    Untriuwe ist verstandenheit,
17079    Rouben ist ruom und degenheit,
17080    Unkiusche ist êre und hübescheit,
17081    Gîtikeit ist bescheidenheit,
17082    Luoder ist rîlich wirdikeit,
17083    Hôchfart hât manic ümmekleît
17084    In dem si valsche minne treit,
17085    Zorn ist menlich frümekeit,
17086    Nît und haz ist senftikeit,
17087    Unkust und valsch ist grôz wîsheit,
17088    Lazheit tuot niur ir selber leit,
17089    Bœse wort und freidikeit
17090    Ist schimpflich gesellikeit:
17091    Glîchsenheit ist heilikeit,
17092    Diu ir aller insigel treit.
17093    Ich hân vernumen und ist mir leit,
17094    Daz werltlich bœse kündikeit
17095    Sô gar swinde nu widerleit
17096    Einveltiger lêre gerehtikeit,
17097    Daz die, die hôhe meister wâren
17098    Vor drîzic oder vor vierzic jâren,
17099    Bî dirre werlde niht entöhten
17100    Ob si nu lebten unde möhten
17101    Ir kunst vür bringen alse dô.
17102    Nu sprechet alle: "Frô herre, frô!"
17103    Daz nu sô wîse liute sint,
17104    Daz si gein gotes liebe sint blint
17105    Und sô witzic an bœsen funden!
17106    Sol ich iu die wârheit künden:
17107    Alsus wirt diu werlt verkêrt,
17108    Biz daz der kumt der valscheit lêrt
17109    Und alles valsches ein meister ist:
17110    Daz ist des tiufels sun der endekrist,
17111    Des vorboten gênt nu heimlich
17112    Und werdent schier gên offenlich
17113    Âne alle vorhte in der kristenheite:
17114    Got gebe daz ich sîn niht erbeite!
17115    Kristen geloube sich sêre doch trennet:
17116    Swâ ein orden den andern bennet,
17117    Swâ man ze priestern wîhet kint,
17118    Swâ geistlich liute freislich sint;
17119    Swâ der pfaffe sol pflegen pfarre,
17120    Der selber ein affe ist und ein narre;
17121    Swâ man die machet ze prêlâten,
17122    Die weder gehelfen noch gerâten
17123    Künnen den die under in sint:
17124    Dâ wirt schier unser geloube blint,
17125    Und swâ man die siht velschen ir leben
17126    Die uns guot bilde sölten geben.
17127    Manic ê leider wirt gemacht,
17128    Die gîtikeit hât zesamen brâht.
17129    Got gebe, daz sich in geistlich leben
17130    Alle klôsterliute wol hân begeben
17131    In süezer andâht williclich,
17132    Ân koufmans liste heimlich!
17133    Swâ Almuosen ruom oder koufman wirt,
17134    Dâ fröuwet sich der helle wirt:
17135    Swer anders tumplich ez verzert
17136    Niht als diu heilige schrift in lêrt,
17137    Der bite unsern herren alle tage,
17138    Daz er die missetât im vertrage
17139    Und in gebezzer an sînem leben,
17140    Swenne er sîn bluot verzert uneben.
17141    Pfaffen, oblei und klôster ampt
17142    Habent ofte manige sêle verdampt.
17143    Swer wîn ze sêre mit wazzer mischet,
17144    Kraft und hitze im schier entwischet;
17145    Geistlich tugent noch ê erlischet,
17146    Swer werltlich unzuht in si drischet.
17147    Ein ieglich münze bœser wirt,
17148    Sô man dem silber ie nêher schirt:
17149    Ein ieglich orden ie mêr verdirbet,
17150    Sô der alten ie mêre erstirbet
17151    Die mit triuwen in habent behalten;
17152    Heiz wazzer âne fiur beginnet kalten.
17153    Hôchfart, nît und gîtikeit
17154    Tuont klôsterliuten manic leit,
17155    Die zorn, unkiusche, frâz und lazheit
17156    Nie brâhten in sôgetân hertikeit.
17157    Swer nâch gotes minne wil werben,
17158    Der lâze die werlt in ime sterben;
17159    Tuot er des niht, sô bichet er naz.
17160    Got sîner minner nie vergaz,
17161    Er machet si fiurîn ûzen und inne.
17162    Ie lenger ie lieber ist sîn minne.
17163    Almuosen nert manigen übeln man,
17164    Der liebe ze gote nie gewan:
17165    Die sint ungehôrsam iren prêlâten,
17166    Als ie und ie die übeln tâten.
17167    Daz her Dathan und her Abyrôn
17168    Wider Moysen und Aarôn
17169    Mûderten, des engulten sân
17170    Vierzehen tûsent und ahtzic man,
17171    Die dâ von ir leben verlurn
17172    Und êwigen tôt vür leben kurn.
17173    Unserm herren ein leo gehôrsam was
17174    Und ein esel, der vor dem lewen genas,
17175    Dô si zwên muosten einer lîche
17176    Eine ganze naht hüeten: wie ungelîche
17177    Ist in zwein des menschen muot,
17178    Daz wider sînen prêlâten tuot!
17179    Swer dise rede baz wil suochen,
17180    Der vindet si in der künige buochen
17181    Schône geschriben in dem dritten,
17182    Suochet er ez mit flîze mitten.
17183    Swâ glîchsenheit mit gîtikeit
17184    Klôster kleider an ir treit,
17185    Dâ wart valscheit nie sô grôz
17186    Diz leben sî wol ir genôz:
17187    Des hât uns wâr urkünde geben
17188    Keiser Heinrîch, der sîn leben
17189    Hât verlorn von einem man,
17190    Der geistlich gewant truoc an
17191    Und durch grimme gîtikeit
17192    Im vergap mit glîchsenheit.
17193    Ez wâren ie guote und übel liute
17194    Ûf erden, alsô vinde wir ouch hiute:
17195    Doch sült ir wizzen daz sôgetân mort
17196    Von Adâm her nie wart gehôrt.
17197    Wenne almuosen und gîtikeit
17198    Tuont unbilde in der kristenheit.
17199    Glîchsenheit deckemantel
17200    Hât sô manigerleie wantel,
17201    Daz nieman weiz an wen er sich
17202    Mac lâzen: daz ist jêmerlich.
17203    Wölte ich mîn hûs verkoufen,
17204    Sô kêmen zuo mir geloufen
17205    Mîner friunde ein michel teil:
17206    Gêbe unser herre mir daz heil
17207    Daz ich ez koufen sölte,
17208    Ir einer mir niht wölte
17209    Helfen mit zwein ünzen:
17210    Und sölte ich immer klünzen,
17211    Irs guotes gêben si mir niht.
17212    Swer sich triuwen dâ versiht
17213    Dâ unkust lît verborgen,
17214    Der sol niht vil ûz borgen
17215    Ûf unbekanter friunde triuwe,
17216    Daz in sîn borgen iht geriuwe.
17217    Getriuwe friunde, versuochtiu swert
17218    Sint in nœten goldes wert.
17219    Gruntfriunde, pfuntfriunde sint leider tôt,
17220    Muntfriunt mit friunde noch izzet brôt
17221    Und ist mit worten tischgeselle
17222    In des friundes herzen swelle.
17223    Nie wart geleit ze friundes gemache,
17224    Swie vil er schimpfe, swie vil er lache,
17225    Geblüemet friunt mit zucker munde
17226    Treit ofte gallen in herzen grunde.
17227    Der tiufel kan vil wunders machen
17228    Under valscher triuwe deckelachen.
17229    Swer mit sorgen lebet ûf erden,
17230    Sol dem sîns lebens nimmer werden
17231    Denne swinde gedanke ûf irdisch guot,
17232    Sô ist sîn sêle niht wol behuot
17233    Und hât sîn lîp doch ungemach.
17234    Nu merket waz ein lêrer sprach:
17235    "Grôz êre betriuget manigen man,
17236    Daz er niht wol bedenken kan
17237    Waz er sî und waz er wêre
17238    Ê denne sîn muoter in gebêre,
17239    Und wie sîn lîp gestalt müeze werden
17240    Ûf der bâre und in der erden:"
17241    Swer diz könde bedenken eben,
17242    Der endörfte niht sêre nâch êren streben
17243    Und nâch guote, als ob er nimmer
17244    Sölte ersterben und leben immer.
17245    Ein volc ist hofetiuscher genant,
17246    Daz bî dem pâbste ist wol bekant,
17247    Dâ man billicher gerehtikeit
17248    Fünde und slehte einveltikeit.
17249    Hofetiuscher sint übel liute,
17250    Der wir leider vil haben hiute:
17251    Wenne swer ze hofe tiuschen kan,
17252    Der effet manigen einveltigen man.
17253    Des wirt ir maniger schône enpfangen,
17254    Dem man baz gönde er wêre erhangen
17255    Denne daz er ofte im selber liuget
17256    Und manigen einveltigen man betriuget.
17257    Swer mit sünden guot erwirbet
17258    Und an der sêle dâ mite verdirbet,
17259    Der hât zwirunt übel gevarn:
17260    Swer sich dâ vor kan bewarn,
17261    Der ist sêlic, wenne diz leben
17262    Ist kurze frist ûf erden uns geben.
17263    Swer ê der zît wil wesen flücke,
17264    Verdirbet der niht, der hât gelücke:
17265    Swer aber volget der wîsen lêre,
17266    Der gewinnet ê friunde, guot und êre
17267    Denne jener, den dünket er sî flücke
17268    Und sich lêt an valsch gelücke.
17269    Gedanke und ougen die sint snel,
17270    Gelücke daz ist sinwel
17271    Und belîbet niht an einer stat:
17272    Des triuget manigen man sîn rat.
17273    Einer ûf stîget, den wil ez rîche,
17274    Der ander nider sîget: dem wil ez entwiche,
17275    Jener sitzet ûf dem rade: wer könde im gelîche?
17276    Dirre muoz in der aschen baden jêmerlîche.
17277    Diz rat betriuget uns alsus,
17278    Wenne ez ist wilder denne ein fuhs.
17279    Warte ich sîn hie, sô ist ez dort,
17280    Hiure vinde ich niht, dâ vert lac hort.
17281    Ez goukelt mit uns allen,
17282    Die nu vil hôhe schallen:
17283    Swenne ez beginnet vallen,
17284    Der honic wirt ze gallen.
17285    Wizzet er ist ein sêlic man,
17286    Der mit gedult getragen kan
17287    Valsch gelückes fröuden spil,
17288    Wenne nieman weiz ze welhem zil
17289    Sîn fröude loufe, wie lange si wer:
17290    Der hiute rîch ist und gar ahpêr,
17291    Des lîp ist morgen ein stinkendez âs,
17292    Swie schœne, swie rîch, swie starc er was.
17293    Möhte êre, guot, friunde oder gunst,
17294    Gewalt, kraft, schœne, adel oder kunst
17295    Dem menschen stête fröude geben,
17296    Sô möhte wir gerne ûf erden leben.
17297    Manic kunst, diu wîlent was genême,
17298    Diu ist nu worden widerzême:
17299    Sô gênt nu fremde künste her vür,
17300    Die nie gewunnen offen tür:
17301    Sint die bezzer denne die alten,
17302    Sô sol man gerne si behalten.
17303    Swer der wârheit aber geloubet,
17304    Sô werdent aller liute houbet
17305    Von niuwen mösten mêr betoubet,
17306    Swenne der trinker wol gestoubet,
17307    Denne von reinem virnem wîne.
17308    Bech, mergel, schimel bringet pîne:
17309    Sam tuont die, die niht gereht
17310    Sint und niht in gotes liebe sleht.
17311    Swer nâch sînem sinne wil
17312    Die bibeln lesen, der vindet vil
17313    Dinges, daz fleischlichem sinne
17314    Mêr volget denne geistlicher minne:
17315    Swer aber mit flîze nimet în
17316    Swaz geschriben hât sant Augustîn
17317    Von dem geiste und von der schrift,
17318    Der lêt den juden irs valsches wift
17319    Und treit mit im frœlich hin heim
17320    Des rehten gelouben honicseim.
17321    Swer kristen gelouben wil bewêrn,
17322    Der geloubt vil baz den vischêrn
17323    Denne den die tiefe disputierent
17324    Und wênic die sêle dâ mite zierent.
17325    Swaz alle meister habent getihtet,
17326    Daz wirt von gîtikeit vernihtet
17327    Sô gar, daz nieman sîn geruochet
17328    Denne der unkust in künsten suochet:
17329    Wenne morder, rouber, unkiuscher
17330    Spiler, diebe und luoderer,
17331    Juden, heiden, zouberer,
17332    Gîler, valscher, ebrecher
17333    Bekêrt man ê denne wuocherer,
17334    Vürkoufer und satzunger
17335    Und swem irdisch guot lieber ist
17336    Denne unser herre Jêsus Crist.
17337    Gar gîtige liute sint niht kristen,
17338    Wenne ir abgöte sint ir kisten
17339    Und daz dâr inne lît gevangen.
17340    Wenne wil nâch gote den erlangen,
17341    Der gern ein abgot wêr ûf erden?
17342    Ûz eseln kan niht rosse werden.
17343    Der tôt schônt ir niht üm ir guot,
17344    Der tiufel ouch daz selbe tuot,
17345    Unserm herren ist ir guot unwert:
17346    Wer ist der tôr, der nu des gert,
17347    Daz nît und haz und sorge im brenget
17348    Und in von êwigen fröuden lenget?
17349    Swem guot ist lieber denne got,
17350    Der bedenket selten friundes nôt:
17351    Swem got ist lieber denne guot,
17352    Der tuot swaz friunt gein friunde tuot.
17353    Kurz und lanc, breit und smal
17354    Gibt unser herre uns âne zal:
17355    Sô zele wir im swaz wir gebeten,
17356    Und dienen dem tiufel ungebeten
17357    Mit worten und werken ungezalt,
17358    Wir sîn rîch, arm, junc oder alt.
17359    Selten er grôzer êren pfliget,
17360    Swer laster und êre gelîche wiget.
17361    Waz wêr êre, wêr laster niht?
17362    Hât tugent mit untugenden pfliht,
17363    Sô ist der tiufel in der helle
17364    Der engel in himelrîche geselle.
17365    Nieman sô gar verzwîfeln sol
17366    Er getrûwe doch unserm herren wol,
17367    Daz sîn sêle bî im belîbe
17368    Swenne si scheide von disem lîbe,
17369    Und sölte joch niur ein sêle ûf erden
17370    In aller der werlde behalten werden.
17371    Hoffenunge bringet manigen menschen wider,
17372    Den zwîfel het gedrücket nider.
17373    Von zwîfel und von missewende
17374    Kam nie kein dinc ze guotem ende.
17375    Uns schrîbet meister Virgilius
17376    In einem sînem buoche alsus:
17377    "Ein elwer schôn bî wazzer stêt,
17378    In garten ein viehte schôn ûf get,
17379    Eichîn loup ziert grüenen walt,
17380    Ûf bergen ein tanne ist wol gestalt."
17381    Ob man die wârheit sprechen sol,
17382    Sô zimt ein witzic priester wol
17383    Ob einem alter, und ein junc man
17384    Ûf rossen, der wol rîten kan,
17385    Scham und zuht bî jungen frouwen,
17386    Schœne bluomen in liehten ouwen,
17387    Viol und gras in schœnen boumgarten,
17388    Krûs hâr und gel ûf kindes swarten,
17389    In fürsten höfen rîlich stuollachen,
17390    Bî gebornen mâgen friuntlich lachen,
17391    Schœne gemêlde an palast wenden,
17392    Tafel und griffel in schuoler henden,
17393    Vorhte und scham bî kleinen kinden,
17394    Zuht und güete bî hofegesinden,
17395    In dicken welden vogel gesanc,
17396    Nâch hôhen fürsten schœne gedranc,
17397    Bî geistlichen liuten wâriu minne,
17398    Bî tihtern, schrîbern ganze sinne,
17399    Bî hôhen fürsten milte und güete,
17400    Bî edeln frouwen reine gemüete,
17401    Schœne boume bî vertigen strâzen,
17402    Bî schuolgesellen zimlich quâzen,
17403    Bî pfaffen und münchen geistlich kôsen,
17404    Swîgen in klœstern und in klôsen,
17405    Zuht und mâze bî allen den liuten
17406    Die got besunder wöllen triuten,
17407    In schuolen besem durch künstlich twingen,
17408    Ûf kœren lesen und andêhtic singen.
17409    Swaz âne vorhte ist in der jugent,
17410    Daz belibt im alter oft âne tugent.
17411    Wîlent wâren schuoler bleich:
17412    Dô man si lêrte und vaste streich
17413    Und dô ir friunde irs mettens niht
17414    Gehorchten, als ofte nu geschiht,
17415    Und mit flîze ir meister êrten
17416    Und sich dar zuo lützel kêrten
17417    An irre kinde klaffen:
17418    Dô zôch man frume pfaffen
17419    Und wol gelêrte schuolêr:
17420    Sô sint nu manige schuol lêr
17421    Senfter und guoter kinde.
17422    Under drîzigen ich niht vinde
17423    Drî, die gerne lernen
17424    Und nâch der künste kernen
17425    Grübeln wöllen in der jugent.
17426    Luoder, spil und ander untugent
17427    Wirt in ê der zît bekant:
17428    Swer si denne an zühten bant
17429    Vâhen wil, dem sint si gram.
17430    Ein übel herze wirt nimmer zam,
17431    Als Salomôn der wîse giht:
17432    "In diu übeln herzen kumt wisheit niht,
17433    Die verkêrten unsanft ieman bekêrt
17434    Swie vil man guotes si gelêrt."
17435    Der tôren zal ist âne zal,
17436    Der wîsen zal ist aber smal:
17437    Dâ von sprach meister Juvenâl:
17438    "Der guoten zal ist überal
17439    Kûm als der pforten in der stat
17440    Ze Thêbe, diu siben pforten hât,
17441    Und als des rîchen Niles tür,
17442    Durch die sîn wazzer loufet vür."
17443    Sölten tôren und wîse liute
17444    Gen einander zogen hiute
17445    Mit zwein baniern ûf ein velt,
17446    Dâ würde vil ungelîch widergelt:
17447    Die tôren hêten ie tûsent man
17448    Gen siben wîsen, dâ vür ichz hân.
17449    Hât nieman anders wîsen muot
17450    Denne der gotes willen tuot,
17451    Sô vindet man aller leie liute
17452    Mêr bî der tôren banier hiute
17453    Denne bî den wîsen, daz ist wâr:
17454    Des ist vil smal der wîsen schar.
17455    Wizzet daz manic schuoler verdirbet
17456    Und weder guot noch êre erwirbet:
17457    Daz machet sîn selbes ungedult:
17458    Etswenne ist ez der meister schult,
17459    Etswenne irre friunde unendelikeit,
17460    Etswenne von kummer, daz ist mir leit.
17461    Der schuoler schult ist manicvalt,
17462    Der ist ein teil dâ vor gezalt.
17463    Niht füeget schuolern als gar uneben
17464    Als irs meisters unreht leben,
17465    Der in guot bilde sölte geben
17466    Und als ein adelar ob in sweben:
17467    Ist der verschemt und ungezogen,
17468    Sô wirt der schuol niht wol gepflogen.
17469    Zuht, reinikeit, niht grôziu kunst,
17470    Erwerbent der werlde und gotes gunst.
17471    Swelch meister bete und stiure setzet
17472    Ûf sîn schuoler und ofte si letzet
17473    Durch gâhe mit slegen und niht durch lêre,
17474    Der schadet im selher und in noch mêre:
17475    Wenne si lernent dâ heime steln
17476    Und hilft ir einer dem andern heln
17477    Und vallent in die gewonheit,
17478    Diu lîb und sêle hin nâch wirt leit;
17479    Ouch setzet ir meister dar ze pfande
17480    Sîn sêle und gibt êre üm schande.
17481    Ze sûr, ze süeze sint beidiu enwiht,
17482    Daz mittel hât mit sêlden pfliht.
17483    Swer kleiniu kint ze sêre erschrecket,
17484    Guoten sin er ofte erstecket.
17485    Swer urloup gibt und ofte fride
17486    Schuolern, der ziuhet untugenden smide:
17487    Lernunge muoter ist emzikeit,
17488    Nieman wirt wîse âne arbeit:
17489    Des vellet von lazheit sachen
17490    Manic schuoler in sünden lachen.
17491    [Swes sich der man genietet hât,
17492    Dar zuo kan er geben rât].
17493    Ich klage zwei dinc, diu klagebêr sint:
17494    Daz eine ist, swenne ein man hât kint,
17495    Diu er gerne bringen wölte
17496    Ze grôzen êren, als er sölte,
17497    Und dar zuo hât friunde und guot:
17498    Daz diu kint denne iren muot
17499    Kêrent an manigerleie untugent
17500    Und sich vertiefent in der jugent,
17501    Daz ez in immer schaden muoz:
17502    Den friunden wirt nimmer sorgen buoz,
17503    Wenne si muoz riuwen ir grôz arbeit,
17504    Die si manic jâr habent geleit
17505    Beidiu ûf ir guot und ûf dise erben,
17506    Die sich und si nu wöllen verderben.
17507    Daz ander leit ist, daz ich klage,
17508    Daz manic schuoler manige tage
17509    Lebt in grôzer armuot,
17510    Der guoten sin und reinen muot
17511    Gein künsten, gein tugenden hête
17512    Und von den selten trête,
17513    Wêr daz in grôzer kumer niht
17514    Twunge, des leider vil geschiht.
17515    Maniger wil niht lerne,
17516    Dem sîn friunde hülfen gerne:
17517    Sô lernte maniger waz er sölte,
17518    Wêr ieman der im helfen wölte,
17519    Der êrste hât mit lazheit pfliht,
17520    Der ander wêr frum, sô hât er niht :
17521    Der ist an manigen dingen laz,
17522    Hêt aber er guot, er tête baz.
17523    Wizzet daz manic verstandenheit
17524    Von grôzer armuot wirt verleit,
17525    Daz si niht lobes erwerben mac :
17526    Swenne ir diu hôchfart kêrt den nac
17527    Mit affenheit in rîchtuom,
17528    Sô muoz ir lop und ouch ir ruom
17529    Mit scham sich nider biegen .
17530    Wenne wölte si wider kriegen,
17531    Sô wurde si schier gesweiget.
17532    Swes herze ist gar geneiget
17533    Ûf werltlich êre und irdisch guot,
17534    Der hât selten frîen muot.
17535    Ouch wizzet daz der niht ist ein tôr,
17536    Der sich kan neigen als ein rôr,
17537    So gewalt und ungelücke über in fliegent
17538    Und sîne fröude nider biegent.
17539    Werltlich êre hât kurzen fuoz :
17540    Selten wird im sorgen buoz,
17541    Der nâch grôzen êren strebet
17542    Und doch niht weiz wie lange er lebet.
17543    Swer kunst zuo leit, der leit ouch zuo
17544    Sorge und arbeit spât und fruo.
17545    Grôz unbilde ich gemerket hân:
17546    Daz schuolen gram ist manic man
17547    Und schuolmeister ouch vil selten êrt,
17548    Swenne im diu werlt den sin verkêrt,
17549    Dem kunst und gunst und meister rât
17550    Beidiu pfarre und pfrüende geholfen hât:
17551    Wenne maniger würde vil lützel geêrt,
17552    Hêten in die meister niht gelêrt.
17553    Bêbste in schuolen sint erzogen,
17554    Keiser, künige und herzogen,
17555    Bischöfe, ebte und alle pfaffen,
17556    Die got dar zuo hât geschaffen
17557    Daz si in loben in herzen brünste
17558    Und êren ir meister in süezer günste.
17559    Jûdas in Cristes schuole verdarp:
17560    Dem wart sîn lôn, nâch dem er warp.
17561    Wer kan iht guotes üm den erwerben,
17562    Der gerne an tugenden wil verderben?
17563    Swer hundert schuoler hât gelêrt,
17564    Wirt der under in von siben geêrt,
17565    Der sol besunder wunders jehen:
17566    Ich hân ez aber selten noch gesehen.
17567    Swer schuolern nu wil wol decline,
17568    Der sende mit in nâch guotem wîne
17569    Und lêre si denne ein argument
17570    Oder ein ander parlament,
17571    Mit dem si gar sich selber triegen
17572    Und üm geizwollen wöllen kriegen.
17573    Waz sol versen, briefen, schrîben?
17574    Trütscheln, bôzen unde schîben
17575    Gebent nu schuolern frîen muot:
17576    Jeniu driu sint ze nihte guot
17577    Denne daz si daz hirne swendent
17578    Und âne nuz diu ougen blendent:
17579    Diz ist der schuoler doctrinâl,
17580    Der herze mêr gein Lastertal
17581    Geneiget ist denne gein Êrenecke,
17582    Den ein wol begozzen wecke
17583    Des morgens fruo vil lieber wêre
17584    Denne ein lecce künste swêre.
17585    Man vindet bî dirre werlde noch
17586    Als künsterîche pfaffen doch
17587    Als vor siben hundert jâren:
17588    Si sint aher niht als jene wâren,
17589    Die mit künsten nâch tugenden trahten,
17590    Ûf schatz und senfte leben lützel ahten:
17591    Die tiefer künste gesmîde funden,
17592    Daz nu dise ze manigen stunden
17593    Smelzent, velzent, smident, quetzent,
17594    Slîfent, spitzent, schrôtent, wetzent
17595    Mit vil getrehtes naht und tac,
17596    Als verre als iegelicher denne mac.
17597    Vil maniger lernet von natûre
17598    Sô tief, daz ein einveltic gebûre
17599    An sînem gelouben baz gevert:
17600    Welher ist denne baz gelêrt?
17601    Daz ist der der nâch gote trahtet
17602    Und überkreftiger künste niht ahtet.
17603    Swer wol tuot, der ist wol gelêrt:
17604    Swer aber ungern den meister êrt
17605    Der aller meister meister ist,
17606    Der ist ein narre ze aller frist.
17607    Waz hilfet in aller meister kunst,
17608    Ob er des obersten meisters gunst
17609    Verliuset, der allen meistern hât
17610    Verlihen kunst, witze und rât,
17611    Die doch gein im blint unde kranc
17612    Sint? Dâ von sprach her Frî dan c:
17613    "Got dienen âne wanc
17614    Ist aller wîsheit anevanc."
17615    Waz sol lîp, guot, friunde und kunst
17616    Dem der niht hât gotes gunst?
17617    Künic Davîd selten müezic was
17618    Von strîten und urliugen, als ich las,
17619    Und hât den salter doch gemacht,
17620    Bî dem sin ofter wirt gedâht
17621    Ze guote in aller der werlde wîten
17622    Denne bî allen sînen strîten.
17623    Sîn sun, der wîse Salomôn,
17624    Hât sînes getihtes grôzen lôn
17625    Denne aller der hôhen wirdikeit,
17626    Die got hete an in geleit,
17627    Alein sîn gelîche nie würde ûf erden
17628    Und unsanft iemer könde werden
17629    Von unmêzlichem rîchtuome,
17630    Wîsheit und grôzes gewaltes ruome.
17631    Swer niht wil lernen und lützel kan
17632    Und swer sîner künste nieman gan
17633    Und swer genuoc kan und übel tuot:
17634    Die drî unsêlde sint niht guot.
17635    Swer hin gibt biz daz er beteln gêt
17636    Und liuget biz nieman im gestêt
17637    Und dröuwet biz nieman ûf in ahtet:
17638    Der hât sîn êre niht wol betrahtet.
17639    Swer sich langer kriege rüemet
17640    Und von vil wunden sich ûf tüemet
17641    Und daz er habe verspilt vil guotes:
17642    Der mac joch wol sîn tummes muotes.
17643    Swer rüemet sich des er niht enkan
17644    Und swer niht ahtet ûf den ban
17645    Und pfaffen und geistliche liute unêrt:
17646    Der lobe got, wirt sîn heil gemêrt.
17647    Wenne manic mensche ist von art ein narre:
17648    Dâ von sprach wîlent meister Varre:
17649    "Über schœne bürge und grüene welde
17650    Fliuget ein wibel hin ze velde
17651    Und suochet einen rosse mist:
17652    Er tuot als in an geborn ist."
17653    Ein ieglich obez smecket vil rehte,
17654    Swie verre manz füert, nâch sînem geslehte:
17655    Sam tuont die liute arm und rîche
17656    Alle gern irm geslehte gelîche.
17657    Des lernet man die buochstaben:
17658    Ob kint von art iht tugende haben,
17659    Daz si doch ir herze rihten
17660    Nâch der schrift und nimmer pflihten
17661    Ze tumpheit und ze maniger unart.
17662    Dâ von sprach sant Bernhart:
17663    "Wunder ist daz wir alle gern
17664    In der jugent wöllen lern
17665    Grôze kunst, nâch der wir streben,
17666    Daz wir niht lernen rehte leben:
17667    Wenne daz wêr diu beste kunst,
17668    Mit der erwürben wir gotes gunst."
17669    Mich dunket daz ein wort wol sitze,
17670    Daz schrîbet uns meister Hugewitze:
17671    "Swer lernet kunst durch hôchfart.
17672    Der hât sîn sêle niht wol bewart;
17673    Swer lernet kunst durch gîtikeit,
17674    Diu kunst wirt übel an geleit;
17675    Swer lernet kunst und durch haz
17676    Die verbirget, der ist ein nîdisch vaz:
17677    Swer lernet kunst, daz er sîn leben
17678    Von ir gebezzer, der vert eben:
17679    Swer lernet kunst und die vürbaz
17680    Lêrt durch got, der tuot vil baz."
17681    Kunst hât mit allen sünden pfliht,
17682    Ziuhet ir den zoum ir meister niht;
17683    Kunst kan beidiu übel und guot,
17684    Als denne ir meister ist gemuot.
17685    Kunst fürdert manigen armen man,
17686    Daz man im guotes und êren gan;
17687    Si bringet den an der fürsten rât,
17688    Der friunde und guotes lützel hât;
17689    Si ist an manigen steten wert,
17690    Dâ friunde und guotes nieman gert;
17691    Si gêt ze herren und frouwen hin vür,
17692    Sô friunde und guot stênt vor der tiir.
17693    Kunst vert frœlich durch diu lant:
17694    Wirt si beroubt oder angerant,
17695    Sô wirt geholfen ir zehant
17696    Von den, den si ouch ist bekant.
17697    Kunst ist werder denne golt,
17698    Kunst gibt allen êren solt,
17699    Kunst kan wegen, zelen, spalten,
17700    Kunst kan lîp und sêle behalten;
17701    Kunst machet manigen prediger
17702    Und manigen pfaffen vil ahpêr,
17703    Der von sînem erbe und sînem eigen
17704    Vier ünze mir niht könde gezeigen
17705    Und wonet doch ofte den fürsten bî.
17706    Kunst machet manic herze frî:
17707    Kunst treit manigen hôhe enbor,
17708    Si wirfet ouch manigen in schanden hor,
17709    Der velschlich mit ir werben wil;
17710    Kunst kan guotes und übels vil;
17711    Ô kunst, ô hôchgelobtiu kunst
17712    Diu hie kan frumer liute gunst
17713    Erwerben und gotes hulde dort!
17714    Ô manicveltiger sêlden hort!
17715    Möhten leien kunst gekoufen,
17716    Sô müesten mit uns armen loufen
17717    Manige pfaffen und prêlâten,
17718    Die von künsten sint berâten;
17719    Ouch würden die siben heilikeit,
17720    An den noch stêt diu kristenheit,
17721    Schier sô gar gevelschet ûf erden,
17722    Daz nieman wölte kristen werden
17723    Um êwige fröude in himelrîche:
17724    Er wêre vil lieber ûf ertrîche,
17725    Die wîle er lebte hôchgemuot,
17726    Denne daz er heilic wêr âne guot.
17727    Ein schaz begerlich ze aller stunde
17728    Ruowet in wîser liute munde:
17729    Waz touc aber aller meister lêre,
17730    Wil man sich an ir rede niht kêre?
17731    Unsern alten wâren wisiu wort
17732    Vil lieber hie vor denne leger hort,
17733    Sô ist nu lieber ort und ort
17734    Denne aller der heiligen schrift wort.
17735    Ort sament hort, hort füeget mort:
17736    Noch bezzer wêren der heiligen wort.
17737    Sit hort wort gar warf über bort,
17738    Sît hât der gîtigen herze durchbort
17739    Her Ziterort, daz uz geschort
17740    Und ouch gesazt ist an ein ort
17741    Maniges wîsen mannes lêre,
17742    Der man beide frumen hête und êre.
17743    Wenne wort versüenent manigen zorn,
17744    Wort habent lîp und sêle verlorn,
17745    Wort habent lîp und sêle behalten,
17746    Wort künnen fröuden und êren walten;
17747    Wort machent daz ofte manic man
17748    Einem andern guotes und êren gan,
17749    Den er mît ougen nie gesach;
17750    Wort machent wert, wort machent swach
17751    Frouwen und herren, die man doch eben
17752    Nie bekande an irm leben;
17753    Wort bringent manigen heiligen vür,
17754    Der hinder maniges herzen tür
17755    Wêr immer beliben unbekant;
17756    Wort machent sêlic liute und lant;
17757    Ouch füegent ofte bœsiu wort
17758    Brant, rouben, êbrechen unde mort.
17759    Der wîsen wort sint senfte, linde,
17760    Der tôren wort sint frevel, swinde.
17761    Tôren herze und aller narren
17762    Ist als ein rat an einem karren.
17763    Tôren herze lît in irm munde,
17764    Der wîsen munt in herzen grunde.
17765    Manic man wênt haben wisiu wort,
17766    Der doch schier an ein affen ort
17767    Würde gesetzet, wêr ieman dâ
17768    Der baz könde denne er b und a.
17769    Swer triuwe hât in herzen grunde
17770    Und wâriu wort in süezem munde,
17771    Des wort sint unserm herren genême:
17772    Valscheit was im ie widerzême.
17773    Edel gesteine, würze und wort
17774    Habent an kreften grôzen hort:
17775    Noch kreftiger sint diu wort doch eine
17776    Denne alle würze und edel gesteine.
17777    Wort manigerleie siuche geringent,
17778    Wort tiufel und die slangen twingent;
17779    Wort füegent die siben heilikeit,
17780    An den noch stêt diu kristenheit;
17781    An worten lît noch wunders vil,
17782    Des ich niht allez schrîben wil:
17783    Diu wort vür alliu wort doch wegent,
17784    Mit den man die oblâten segent,
17785    Daz vor gewîhter priester ougen
17786    In des brôtes schîne tougen
17787    Sich birget unser herre got:
17788    Ô hôchgelobtez himelbrôt!
17789    Spîse unser sêle, sô si niht belîbe
17790    Lenger süln in disem libe,
17791    Daz si bî dir sîn immer und immer
17792    Und dîn hie vergezzen nimmer!
17793    Wol im, der wol ist gelêrt
17794    Und den sîn kunst ouch niht verkêrt!
17795    Swer vil dinges wil begrîfen,
17796    Dem muoz etswenne ir einez entslîfen.
17797    Maniger überhebt sich sîner künste
17798    Sô sêre, daz er unsers herren günste
17799    Enbernde wirt und frumer liute:
17800    Wê dem, der alsô lernet hiute!
17801    Swer mit ruome sich ûf priuzet
17802    Und wort âne witze vil ûz giuzet,
17803    Ob des schalles nieman geniuzet,
17804    Daz ist ein dinc daz schiere verdriuzet.
17805    Swer ander liute mit worten drücket,
17806    Sin lop er wênic ûf rücket.
17807    Ûf ertrîch wart nie niht sô guot,
17808    Man schelte ez, swer ez gerne tuot.
17809    Nie wart kein wîp sô rîch, sô schœne,
17810    Man müge mit lügen si doch hœne.
17811    Wa gestuont ie ros in mannes stalle,
17812    Daz allen liuten wol gevalle?
17813    Swer fremdez tihten wil vernihten,
17814    Der lerne vor wol selber tihten
17815    Und schône der doch durch bescheidenheit,
17816    Die nie getâten im kein leit.
17817    Manic man nimt sich rîmens an,
17818    Der sîn doch gar lützel kan:
17819    Er kan vil lîhte ein wörtelîn spitzen:
17820    Wie ez aber stên sül oder sitzen
17821    In einem rîme, des weiz er niht;
17822    Wên het ie mit zwîfel pfliht.
17823    Ein rîm ist kurz, der ander lanc:
17824    Daz machet der kurzen worte gedanc:
17825    Swer denne den rîmen iren swanc
17826    Niht reht gibt, der dienet ân danc.
17827    Ein rîm an drîn worten stêt
17828    Ofte, sô einer vürbaz gêt
17829    Uber siben oder aht wort
17830    Swer tiutscher buoche vil hât gehôrt,
17831    Der strâfet min buoch dâr üm niht
17832    Ob er in im daz selbe siht.
17833    Versen latîn gar schône quetzent,
17834    Rîme an allen sprâchen sich wetzent;
17835    Versen ûf latîn ist ein salz,
17836    Rîmen ûf alle sprâche ein smalz.
17837    Swer tihten, schrîben, lesen kan
17838    Tiutsch und latîn, der ist ein man,
17839    Dem ich wol guotes und êren gan:
17840    Der selben ich wênic vinden kan,
17841    Die mit den drîn unsern herren êren
17842    Und niht dâ mit ir sünde gemêren.
17843    Swer tihten kan, der nimt sich an
17844    Vil mêre dinges denne er kan:
17845    Swer tiutsch und latîn wol kan schrîben,
17846    Der wil an einer stat niht belîben;
17847    Swer wol kan lesen unde singen,
17848    Der wil über hôhe berge springen.
17849    Swie vil unser herre uns genâden tuot.
17850    Doch wirfet uns unser tummer muot
17851    Von sîner liebe in manige untât,
17852    Der lîp und sêle niht frumen hât.
17853    Manic man kan manigerleie schrift,
17854    Des herze doch innen ist als ein wift.
17855    Wizzet daz manige gelêrte liute
17856    Vil schedelich sint ûf erden hiute,
17857    Die ir kunst und iren sin
17858    Ûf werltlich êre und ûf gewin
17859    Mêre rihtent denne ûf gotes minne.
17860    Wê der êre, wê dem gewinne,
17861    Swâ müniche, pfaffen und judisten
17862    Bœsiu bilde gehent irn ebenkristen!
17863    Die tuont vil grœzer sünde dâr an
17864    Denne der der buoche niht enkan.
17865    Rîche pfaffen predigent wol,
17866    Die armen nieman hœren sol:
17867    Wenne ir predigen ist unmêre,
17868    Die wîle der biutel in ist lêre.
17869    Ûf erden nieman wart sô wîse.
17870    Wil man sîn wort, sîn werc niht prise,
17871    Er müeze verderben an sînen witzen
17872    Und ofte in jâmer trûric sitzen,
17873    So er zühte und künste hât kleinen danc:
17874    Dâ von sprach her Frîdanc:
17875    "Swâ witze ist âne sêlikeit,
17876    Dâ ist verborgen herzeleit."
17877    Swer wil daz rîche liute in grüezen
17878    Und arme im nîgen ze den füezen
17879    Uud daz die fürsten in bekennen
17880    Und meister in oder herre nennen:
17881    Der kleide sich schône und neme sich an,
17882    Daz er mêr künne denne er kan
17883    Und daz er mêr habe denne er hât,
17884    Sô nimt man in an tiefen rât.
17885    Swer niht mac kumen ze dirre tât,
17886    Der lege an sich geistliche wât,
17887    Sô wirt er werder in kurzer frist
17888    Denne jene ie wurden, der kint er ist.
17889    Swelch pfaffe buoch ungerne siht,
17890    Daz dem von buochen guot geschiht,
17891    Daz müet mich von herzen sêre:
17892    Swes man frumen hât und êre
17893    Daz sol man êren und gerne sehen:
17894    Daz sehe wir etswâ niht geschehen.
17895    Swelch priester als unversunnen ist,
17896    Swaz er singet oder list
17897    Daz er des lützel kan verstên
17898    Und doch der wîhe sich wil begên:
17899    Dem wêre vil bezzer daz er wêr
17900    Ûf erden ein armer reftragêr
17901    Denne daz er den wil lêre vor tragen,
17902    Den er weder singen noch gesagen
17903    Endelich kan von gotes lêre:
17904    Der lebt beidiu hie und dort âne êre.
17905    Ich swer bî gote, wenne ez ist wâr,
17906    Daz ich vier und sehzic jâr
17907    Ze schuole hân gangen und dennoch mê
17908    Und kan noch niht daz a b c
17909    Der künste, diu gein himel ziuhet
17910    Und dirre werlde goukel schiuhet:
17911    Sô dunket manigen er fliege enbor:
17912    Ich stên noch vor dem êrsten tor
17913    Dâ sich diu wîsheit hebet an,
17914    Ze der ich niht wol kumen kan.
17915    Swer lûter einveltic wêr ûf erden,
17916    Der möhte der künste ein meister werden.
17917    Werltliche wîsheit meine ich niht:
17918    Mit der hân ich noch leider pfliht:
17919    Diu hât sô manigerleie spitze,
17920    Daz ich niht weiz wâ ich sol sitze;
17921    Daz aber sich an nimt sô manic man
17922    Vil mêr künste denne er kan,
17923    Mit den er fremde liute betriuget
17924    Und selber wol weiz daz er liuget,
17925    Er sî geistlich oder werltlîch,
17926    Edel, unedel, arm oder rîch:
17927    Des siht man triuwe und wârheit swachen
17928    Und valsche liste unbilde machen.
17929    Tummer priester und schuoler orden
17930    Ist nu sô gar vürnêmisch worden,
17931    Daz si wênen si sîn die
17932    An künsten, die si wurden nie.
17933    Swen dunket daz er wîse sî,
17934    Dem wont ein gouch vil nâhen bî.
17935    Diu werlt uns sô gar zetrennet,
17936    Daz wênic ieman sich selber kennet.
17937    Der mit sîner künste weder hin noch her
17938    Kan kumen, der wênt er sî der
17939    Dem alle pfaffen müezen entwîchen,
17940    Swenne er den rîchen beginnet gelîchen,
17941    Die rîche sint irdisches guotes,
17942    Arm rehter künste und heiliges muotes.
17943    Halp visch halp man ist weder visch noch man,
17944    Halp pfaffe halp leie ist pfaffe nâch wân,
17945    Gar pfaffe gar leie ist ordenlich,
17946    Halp diz halp jenz ist effenlich.
17947    Swer die bibeln hât gelesen,
17948    Der weiz wol wie liep sint gewesen
17949    Buoch und kunst den alten hie vor:
17950    Wenne sant Jerônimus ir lop enbor
17951    In sînem getihte füeret,
17952    In dem er ofte ouch rüeret
17953    Hazzer und nîder,
17954    Tugende miuchel snîder:
17955    Der ist leider nu sô vil,
17956    Daz wênic ieman lernen wil
17957    Waz gotes und ouch der werlde günste
17958    Lige an zühten und an künste
17959    Beidiu hie und anderswâ.
17960    Dâ von sprach meister Senecâ:
17961    "Wizzet daz der vil tugende hât,
17962    Swer fremde tugent an aller stat
17963    Minnet, dâ er si vernimt:
17964    Der tugende minnern daz wol zimt."
17965    Dâ von sprach sant Bernhart,
17966    Des sêle vor gote ist immer zart:
17967    "Merkâ mensche, swa du bist,
17968    Daz diu oberste wîsheit ist:
17969    Swer alle wege minnet got
17970    Und rehte bedenket sînen tôt."
17971    Nu wêr wir alle gerne wîse:
17972    Die wîsheit ich ze vorderst prîse,
17973    Diu sich nu hebt und immer wert:
17974    Wol im, der der wirt gewert!
17975    Dâ von sprach sant Augustîn
17976    In einem vil tiefen büechelîn:
17977    "Wille, kunst unde maht
17978    Habent allez werc volbrâht
17979    Und volbringent alle tage."
17980    Nu merket eben, waz ich sage:
17981    Swâ der drîer einez gebristet,
17982    Dâ wirt daz werc vürbaz gefristet
17983    Und kan nimmer gar volkumen
17984    Weder ze lobe noch ze frumen.
17985    Lazheit den willen ofte underzücket,
17986    Sô maht mit künste zesamen rücket:
17987    Des wirt manic edel werc verdrücket,
17988    Sô des menschen muot sich smücket
17989    Und untugentlîchen tuot,
17990    Der lîp hât, kunst, friunde und guot.
17991    Lazheit, diu schulde ist alliu dîn:
17992    Sô du verwâzen müezest sîn!
17993    Var von den bœsen und ouch von mir,
17994    Wenne ich dîn immer gern enbir!
17995    Von der lazheit sül wir treten:
17996    Wer könde ir bôsheit gar durchjeten
17997    Und manigerleie herzenleit,
17998    Daz si tuot der kristenheit?
17999    Got müeze beschirmen uns alle vor ir:
18000    Des wünsch ich iu, sam tuot ir mir!
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Administration: Henrike Lähnemann Zuletzt geändert am 12.11.2004