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Strophe 2
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Wellent ir, hêrschaft, hie betagen, |
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Ich wil iu âventiure sagen |
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Von starken sturmen herte |
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Die von Bern her Dietrich leit. |
5 |
Sô vil mangen sturm er streit, |
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Wan daz in got ernerte, |
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Ez mäht im anders nit ergân. |
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Er reit alein von Berne, |
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Och durch mangen vinstern tan. |
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Daz mügent ir hœren gerne. |
10 |
Liep und leit im dô geschach: |
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Von einem starken risen |
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Kam er in ungemach. |
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Strophe 3
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Dô der von Bern und Hiltbrant saz, |
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Und siu begunden reden daz |
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Waz siu heten erstriten |
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Mit ir ellenthaften hant, |
5 |
Dô sprach meister Hiltebrant |
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'Ich hân nie sô vil erliten |
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Als von dem starken risen Grîn |
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Und dem ungefüegen wîbe. |
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Von der kam ich in grôzen pîn: |
10 |
Siu brâht mich nâ vom lîbe, |
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Dô siu mich slôz under iren stein. |
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Dâ müest ich sîn verdorben, |
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Wær iuwer lîp alein.' |
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Strophe 4
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Der Berner sprach 'und daz ist wâr: |
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Dîn leben stuont als umb ein hâr, |
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Dô siu dich het gevangen. |
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Under ir üehsen siu dich twanc. |
5 |
Dîn gewer was gegen ir gar kranc, |
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Ez was umb dich ergangen. |
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Ich sluoc ir ab daz houbet zwâr, |
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Daz siu dich muoste lâzen.' |
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Her Hiltbrant sprach 'und daz ist wâr. |
10 |
Ir gebein daz ist verwâzen, |
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Wô ez in der erden lît! |
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Ich leit nie herter drucken |
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Bî aller mîner zît. |
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Strophe 5
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Ez ist ein ungefüegz gesläht. |
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Daz ich mich an iuch gelâzen mäht, |
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Daz ir nit woltent rîten, |
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Ich seit iu von dem grœsten man |
5 |
Und der daz leben ie gewan. |
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Sider Adâmes zîten |
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Gloub ich daz nit küener man |
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An dise welt wart geboren. |
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Daz gesmîde daz er traget an, |
10 |
Daz ist ein îtel horen, |
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Gehertet als ein spiegelglas, |
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Dar ûf kein swert gehaftet. |
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Für wâr sô wizzent daz.' |
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Strophe 6
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Dô sprach von Bern her Dieterîch |
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'Hiltbrant, ich bit dich flîzeclîch: |
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Tuo mir den risen nennen.' |
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Hiltbrant sprach 'ich tuon sîn niht, |
5 |
Und waz mir dann dar umb beschiht, |
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Ir gelobent mir ouch denne |
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Daz ir nit wellent in den tan |
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Zuo dem risen rîten.' |
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Dô sprach der fürste lobesan |
10 |
'Ich wil zuo allen zîten |
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Gerne dînes râtes stân.' |
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Sprach Hiltebrant der alte |
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'Türst ich mich dran gelân?' |
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Strophe 7
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'Ja', sprach der edel fürst von Bern. |
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Hiltbrant sprach 'so wil ich gern |
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Iu von dem risen sagen. |
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Ir wizzent wol, her, jenen stein |
5 |
Dâ ir den starken Grîn alein |
|
Und sîn swester hânt erslagen: |
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Des pfligt ein ris, heizt Sigenôt, |
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Wen der was Grîmen mâge. |
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Der stellt ûf unser beider tôt |
10 |
Und lît dort an der lâge. |
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Wer under uns zwein im wider rit, |
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Der müeste mit im vehten, |
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Und des enliez ern nit; |
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Strophe 8
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Wen Grîmen wolt er rechen gern.' |
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Dô sprach der edel vout von Bern |
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'Sô lâz uns zuo im rîten.' |
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Hiltbrant sprach 'zwâr ich enwil, |
5 |
Wan ich hân gehôrt sô vil |
|
Sagen von sînem strîten: |
|
Waz im der helde wider gang, |
|
Der lâz er kein genesen. |
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Ûf vier eck ist gescherpft sîn stang, |
10 |
Siu mac nit scherpfer wesen, |
|
Daz man sich gar dar inn gesiht. |
|
Kument ir zuo dem risen, |
|
Ir sehnt waz iu beschiht.' |
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Strophe 9
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Dô sprach von Bern her Dieterîch |
|
'Hiltbrant, ez stüend uns lasterlîch, |
|
Sollten wir nit besehen |
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Des starken risen degenheit. |
5 |
Wô man ez von uns beiden seit, |
|
Sô mäht man doch wol jehen |
|
Wir liezen ez durch grôze vorht: |
|
Diu welt schült uns gemeine. |
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Und wær er noch sô hart verworht, |
10 |
Sô wil ich alterseine |
|
Zuo im rîten in den tan. |
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Und wær er hälber stehelîn, |
|
Sô wil ich in bestân.' |
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Strophe 10
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Dô sprach meister Hiltebrant |
|
'Daz widerrât ich iu zehant |
|
Alsô ich sol von rehte: |
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Ich hân bî allen mînen tagen |
5 |
Von keinem sterkern hœren sagen. |
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Beide ritter und knehte, |
|
Die mîdent alle sant den tan |
|
Vor dem starken risen.' |
|
Dô sprach der fürste lobesan |
10 |
'Man hât mich dick geprisen: |
|
Solt mîn lop nuon undergân? |
|
Hett ich tûset lîbe, |
|
Siu müesten dar an stân.' |
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Strophe 11
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Hiltbrant sprach 'nuon ist mir leit |
|
Daz ich iu hân sô vil geseit. |
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Daz sprich ich in der triuwe: |
|
Sô lânt mich mit iu in den tan. |
5 |
Und ob der ungefüege man |
|
Gewinn den sic an iuwe, |
|
Sô wolt ich in dar nâch bestân, |
|
Daz ez mîn ende wære.' |
|
Dô sprach der fürste lobesan, |
10 |
Der edel Bernære, |
|
'Belîp hie heime, Hiltebrant. |
|
Ich enpfilh dir an die êre |
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Mîn liut und och mîn lant: |
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Strophe 12
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Mit dir sô ist ez wol bewart; |
|
Wan ich wil einic ûf die vart, |
|
Solt ich dar umb sterben. |
|
Heiz mir balde bringen her |
5 |
Ros und harnasch, schilt und sper; |
|
Wan ich wil prîs erwerben |
|
An dem risen Sigenôt |
|
Und der uns beiden sande |
|
Stellt ûf unser beider tôt. |
10 |
Ich wil mit mîner hande |
|
Im mit strîte wonen bî. |
|
Und solt ich dar umb sterben |
|
Ich mach in lobes frî.' |
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Strophe 13
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Dô siu ersâhen sînen muot |
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Und daz der edel fürste guot |
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Nit langer wollte blîben |
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Er wollte rîten in den walt, |
5 |
Dô huop sich klage manecvalt |
|
Von mannen und von wîben. |
|
Die sîne diener alle sant |
|
Die wâren in grôzem leide, |
|
Und daz der fürste hôchgenant |
10 |
Sich von in wollte scheiden. |
|
Siu sprâchen 'herre, blîbent hie: |
|
Süln wir iuch verliesen, |
|
So geschach uns leider nie.' |
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Strophe 14
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Dô sprach vil manic schœnez wîp |
|
'Welnt ir iuwern werden lîp |
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An eim risen sô verkoufen? |
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Daz dunket uns nit wol getân.' |
5 |
Die schœnen frouwen lobesan |
|
Begunden zuo im loufen: |
|
'Und welnt ir wegen iuwer jeit |
|
Gegen eim walthunde, |
|
Des degenheit ouch nie verzeit? |
10 |
Daz sagen wir iu ze stunde: |
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Und wær er och ein edelman, |
|
Wir liezen iuch dest gerne |
|
Zuo im in den tan.' |
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Strophe 15
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Dô sprach von Bern her Dieterîch |
|
'Ir schœnen frouwen mînneclîch, |
|
Ob mir got des heiles günde, |
|
Der mir och daz leben gan, |
5 |
Und daz der ungefüege man |
|
Îsen ezzen künde, |
|
Ich muoz sîn degenheit besehen, |
|
Die man sô hôhe prîset. |
|
Und waz mir dar umb mac beschehen, |
10 |
Des wird ich wol bewîset.' |
|
Sô rett der fürste hôchgenant. |
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Siu wâren in grôzem leide, |
|
Sîn diener alle sant. |
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Strophe 16
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Und waz man im ie geriet, |
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Dô wolt sich der von Berne niet |
|
Al umb ein hâr dran kêren. |
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Dô daz ersach her Hiltebrant, |
5 |
Er reicht im dar sîn stælîn gwant |
|
Und verwâfent in mit êren: |
|
Er gap im mangen riemenstric |
|
Mit alsô guoten triuwen. |
|
Ûf in sô tet er mangen blic. |
10 |
Hiltbrant begunde riuwen: |
|
'Nuon sî ez got von himel gekleit |
|
Daz ich iu von dem risen |
|
Sô vil ie hân geseit; |
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Strophe 17
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Wan ich vorht iuwer nie sô sêr. |
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Sît ich iu, edeler fürste hêr, |
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Zeim meister wart gegeben |
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Und ich iu daz beste râten sol, |
5 |
(Vil edeler fürst, nuon tuont sô wol) |
|
Die wîl ir hânt daz leben: |
|
Lânt mit iu rîten einen man |
|
Der uns doch künn gesagen |
|
Ob iuch der rise freissan |
10 |
Ze tôde hab erslagen |
|
Oder wie ez umb iuch beide stât |
|
Volgent mîner lêre: |
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Vil lîht ez wol ergât.' |
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Strophe 18
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Dô sprach von Bern her Dieterîch |
|
Zuo im ein wort gar zühteclîch |
|
Und antwürt dô dem alten |
|
'Ein warzeichen wil ich dir lân, |
5 |
Hiltbrant, daz soltu wol verstân |
|
Und solt ez wol behalten: |
|
Kum ich nit in ähten tagen |
|
Her wider hein gen Beren, |
|
Sô bin ich ze tôd erslagen. |
10 |
Des wil ich dich geweren. |
|
Wilt dû dîn triu an mir behaben, |
|
Sô füer mich hein gen Berne. |
|
Dâ soltu mich begraben: |
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Strophe 19
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Sô wirt dîn triu an mir bewant.' |
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Dô sprach meister Hiltebrant |
|
'Daz sol gern beschehen. |
|
Sehnt hie mîn kristenlîche triu, |
5 |
Daz ich selber rît nâch iu; |
|
Wann ich muoz besehen |
|
Wie ez mit dem Sigenôt |
|
Iu, hêrre, sî ergangen. |
|
Und hât er iuch erslagen ze tôd |
10 |
Mit sîner stælîn stangen, |
|
Und daz der tiufel in im wær, |
|
Sô wil ich mit im strîten: |
|
Ich würd im lîht ze swær.' |
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Strophe 20
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Dô sprach diu herzogin frou Uot |
|
'Nu sagent mir, edeler fürste guot, |
|
Wem welnt ir mich lâzen?' |
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'Daz tuon ich dem zarten got: |
5 |
Mit dem sint ir gesegenot.' |
|
Er huop sich ûf die strâzen. |
|
Dô volget im nâch für daz tor |
|
Driu tûset oder mêre. |
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Hiltbrant der wîst in ûf den spor. |
10 |
Dô sprach der degen hêre |
|
'Hiltbrant, nu kêrent wider în. |
|
Ich enpfilh dir lant und liute |
|
Und Diether, den bruoder mîn.' |
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Strophe 21
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Siu kêrten wider in die stat. |
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Al sîn gesinde got gebat, |
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Daz er in sante gesunden |
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Wider gen Berne in daz lant. |
5 |
Die schœnen frouwen alle sant |
|
Die bâten zuo der stunde |
|
'Ach miltiu muoter, reiniu meit, |
|
Behüet uns unsern hêren, |
|
Des degenheit doch nie verzeit, |
10 |
Daz er lang mit êren |
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Ze Berne sitz noch mangen tac: |
|
Sîn milte und och sîn güete |
|
Nieman durchgründen mac.' |
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Strophe 22
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Dô weinten die frouwen alle zart. |
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Dô sprach der starke Wolfhart |
|
'Lânt solche klage ligen. |
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Sehnt wie gehabent sich diu wîp! |
5 |
Waz sol eins edeln fürsten lîp |
|
Des lop ist gar verswigen, |
|
Daz er in aller kristenheit |
|
Kein âventiur kan gesagen? |
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Vil edler fürste unverzeit, |
10 |
Ir süllent nit verzagen |
|
An dem ungefüegen man. |
|
Tuont ir ez nit gerne, |
|
Sô wil ich in bestân.' |
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Strophe 23
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Her Dietrich lacht und sach in an: |
|
'Wolfhart, dû bist ein küener man, |
|
Ze nœten ûzerlesen. |
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Ich getriuwe got und sîner hend |
5 |
Und mînem starken ellend. |
|
Wil mir got gnædig wesen, |
|
Der tiufel sîge denn in im, |
|
Ich schrôt im sîn gesmîde. |
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Istz daz ich schaden von im nim, |
10 |
Wie gerne ich ez lîde! |
|
Mac ich in och überkumen |
|
Sô aht ich schaden kleine, |
|
Den ich dô hân genumen.' |
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Strophe 24
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Siu giengen an die zinnen stân. |
|
Her Hiltebrant, der werde man, |
|
Wol eine halbe raste |
|
Nebent sînem hêrren reit. |
5 |
Wie vil er im dâ von geseit |
|
Und underwîst in vaste, |
|
Vor dem ungefüegen man |
|
Wie er sich solt fristen! |
|
'Vil edler fürste lobesan, |
10 |
Ir süllent im mit listen |
|
Entwîchen ûzer sîner stang. |
|
Tuont ir ez nit, hêrre, |
|
Iuwer vehten wert nit lang: |
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Strophe 25
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Sîn slege sint sô grûsenlich.' |
|
Dô sprach von Bern her Dieterich |
|
'Hiltbrant, du solt widerkêren. |
|
Ich wil dich nit fürbaz rîten lân.' |
5 |
Her Hiltebrant, der werde man, |
|
Der umbvie sîn hêren: |
|
'Nu tüeje iuch got sigehaft |
|
Und daz iu wol gelinge, |
|
Und daz des übeln tiufels kraft |
10 |
An iu niht verdringe.' |
|
Dô schieden siu sich beide sant. |
|
Sô fuor wider hein gen Berne |
|
Der alte Hiltebrant. |
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Strophe 28
|
|
Dô er ûf die heide kan, |
|
Dâ ersach der werde man |
|
Daz vor im lief ein hinde. |
|
Dô der von Berne alsô reit, |
5 |
Er sprach 'nu ist mir vil geseit |
|
Mîn ros daz sî geswinde. |
|
Daz wil ich versuochen hie |
|
Gar schier an disem gewilde.' |
|
Sîn ros er an ein sprengen lie |
10 |
Über daz wît gevilde. |
|
Dem wild er über den halse reit, |
|
Er valt ez mit dem swerte, |
|
Der degen unverzeit. |
|
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Strophe 30
|
|
Dô sprach von Bern her Dieterich |
|
'Ûf mîne treu nu ruochet mich, |
|
Ob etewer nu kæme |
|
Zuo mir ûf die heide her |
5 |
Dem och ze strîte stüend sîn ger, |
|
Ob ich des schaden næme. |
|
Er müest mich wîsen durch den tan. |
|
Wær daz ich in betwünge,' |
|
Sô sprach der fürste lobesan |
10 |
'Und mir an im gelünge. |
|
Her got, nu send mir einen man, |
|
Er sî gehiur oder ungehiur, |
|
Daz ich ze vehten han |
|
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Strophe 31
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Dô sach er ûf der heide dan |
|
Dort loufen einen wilden man: |
|
Der truoc ûf im gevangen |
|
Ein twergelîn, daz was wunnesan. |
5 |
Daz wolt der wild verderbet hân, |
|
Er truocz an sîner stangen. |
|
Daz twergelîn ruoft den Berner an |
|
In sînen grôzen nœten |
|
'Hilf mir, bist dû ein kristenman: |
10 |
Der tiufel wil mich tœten. |
|
Des mac mir nieman guot gesîn.' |
|
Dô sprah der vout von Berne |
|
'Ich tuo dir helfe schîn.' |
|
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Strophe 32
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Herr Dieterich den helm ûf bant, |
|
Sîn swert daz nam er in die hant |
|
Und trat zem wilden zwâre. |
|
Er het an kein sarewât, |
5 |
Alsô ez noch geschriben stât, |
|
Wan daz er mit dem hâre |
|
Allenthalp gedecket was, |
|
Grôz reht als ein vaden. |
|
Her Dieterich sprach zuo im daz: |
10 |
'Hâstus an koste schaden, |
|
Sô nimz wilt daz ich gevangen hân; |
|
Wan dû muost mir daz twergelîn |
|
Ouch hie genesen lân. |
|
|
|
Strophe 33
|
|
Des antwürt im der wilde man |
|
'Und wiltu dich sîn nemen an, |
|
Ez mac dich wol geriuwen. |
|
Waz suochstu hie in disem gewild? |
5 |
Daz nimt mich ein grôz unbild: |
|
Du garnstz ûf mîne triuwe!' |
|
Er warf daz twergelîn in den tan |
|
Und lidiget sîn stange. |
|
Er lief hin an den werden man. |
10 |
Der fürste beit nit lange, |
|
Daz swert er in die hant genan: |
|
Er kund in nit verschrôten, |
|
Und het kein sarwât an. |
|
|
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Strophe 34
|
|
Er sluoc hin ûf den wilden dâr. |
|
Daz swert daz wiste über daz hâr: |
|
Er kund in nie geheften. |
|
Her Dietrich râmt sîn allez ie. |
5 |
Der wilde sûmet sich dô nie, |
|
Er sluoc ûf in mit kreften |
|
Und daz der fürste lobesan |
|
Vor im strûchet ûf den anger. |
|
Her Dieterîch, der küene man, |
10 |
Der sûmet sich nit langer. |
|
Siu liefen einander aber an. |
|
Dô wart von in beiden |
|
Manec swinder slac getân. |
|
|
|
Strophe 35
|
|
Der Berner von dem fiur enbran: |
|
Er lief hin an den wilden man |
|
Und sluoc in ûf daz velte. |
|
Hin über in leit er sich dâ, |
5 |
Umb sînen kopf macht er in blâ. |
|
Dô vant er widergelte: |
|
Ûf sô spranc der rûhe wider |
|
Und zuhte sîne stange; |
|
Er sluoc den Berne aber nider. |
10 |
Der fürste beit nit lange: |
|
Ûf sô spranc der Bernær. |
|
Er kund sîn nie verschrôten, |
|
Als ob ez ein steinwant wær. |
|
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Strophe 36
|
|
'Nu wil ichz got von himel klagen, |
|
Mües ich nu hie werden erslagen |
|
Von einem blôzen manne, |
|
Und der hie nackent vor mir stât. |
5 |
Und hett er joch ein sarewât, |
|
Und daz ich von im danne |
|
Würde hie ze tôd erslagen, |
|
Daz wær ein wênec nâch êren, |
|
Wan daz man von mir solte sagen |
10 |
Ich kund in nie versêren. |
|
Sol ich verliesen mînen lîp, |
|
Sô würd mich billîch hazzen |
|
Beid man und och diu wîp.' |
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Strophe 37
|
|
Siu triben einander ûf der wal. |
|
Er sluoc im vil der tôtenmâl, |
|
Wô er in maht erlangen. |
|
Des enpfie er vil mangen knûr. |
5 |
Daz wart hern Dietrich och ze sûr. |
|
Der rûhe zuht sîn stange. |
|
Er sluoc den liehten Hiltegrîn |
|
Daz er muoste werden tunkel, |
|
Und daz des wilden fiures schîn |
10 |
Enbran ûz dem karfunkel. |
|
Ez liegen denn die buochstaben, |
|
Sô hât der vout von Berne |
|
Nie hertern strît gehaben. |
|
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Strophe 38
|
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Dô sprach der edel Bernær |
|
'Nu ist mir wol gesaget mær |
|
Von einem Sigenôten. |
|
Nu bistu ungefüeg genuoc: |
5 |
Wie vast ich hiut ûf dich gesluoc, |
|
Ich kund dich nie verschrôten. |
|
Nu sag mir von dem Sigenôt. |
|
Oder bistu ez selber?' |
|
Dô sprach daz ungefüege lôt |
10 |
'Ich wær sîn nit ein hälber. |
|
Strit Sigenôte mit dir hie, |
|
Du mähtest im ein einigen slac |
|
Sîn vor gestanden nie. |
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Strophe 39
|
|
Eins strîtes wolt ich in bestân: |
|
Wie reht kûm ich im entran, |
|
Ich müest sîn gelegen tôte. |
|
Und wæren mîner sehzic gewesen, |
5 |
Ir mäht nie keiner sîn genesen. |
|
Al vor dem Sigenôte |
|
Sô wærest dû ein kranker man. |
|
Daz wizzest sicherlîche.' |
|
Dô sprach der fürste lobesan, |
10 |
Von Bern her Dieterîche, |
|
'Bestüend er dîner sehzic wol, |
|
Sô weiz ich ûf mîn triuwe |
|
Wie ich gesigen sol.' |
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Strophe 40
|
|
Des antwürt im der wilde man |
|
'Und bistu her kumen in den tan, |
|
Daz dû mit im wellst strîten? |
|
Ich gib dir sîn ân in genuoc.' |
5 |
Ûf den fürsten er dô sluoc |
|
Al zuo den selben zîten, |
|
Und daz er nâ gestrûchet was |
|
Dem wilden für die füeze. |
|
Sie truogen ûf einander haz: |
10 |
Ir strîten was nit süeze. |
|
Er sluoc hin ûf den küenen man. |
|
Ûf do riht sich balde |
|
Daz twergelîn wunnesan. |
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Strophe 41
|
|
Dô er den fürsten umbtrîben sach, |
|
Zuo hern Dietrich ez dô sprach |
|
'Ir müezent kumber lîden: |
|
In dem wilden ist verheilt ein krût |
5 |
Daz im bî niht die sîne hût |
|
Kein wâfen mac versnîden. |
|
Nu tretent zuo mir, vil werder man: |
|
Ein wurzel gib ich iu zwâre. |
|
Sîn zober in nit gehelfen kan, |
10 |
Daz sag ich iu für wâre. |
|
Die nement hin in iuwer gewalt.' |
|
Der edel vout von Berne |
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Huop sich zem twergelîn bald. |
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Strophe 42
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Er sneit im ûf diu sîniu bant. |
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Die wurzel er dô bî im vant, |
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Die ez het schône gehalten. |
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Ez bôt siu dem vil werden man. |
5 |
Der wilde her geloufen kan |
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Mit slegen manecvalten |
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Und gap dem fürsten einen slac, |
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Daz er strûchet ûf den anger |
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Und daz er ûf den kniewen gelac. |
10 |
Der fürste beit nit langer: |
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Die wurzel er in die hant genan, |
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Daz swert ze beiden handen, |
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Und lief in aber an. |
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Strophe 43
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Daz swert wolt sîn vermîden niet: |
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Durch den wilden ez dô schriet |
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Und daz sô grôze stücke |
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Vielen von dem wilden man, |
5 |
Recht ob ez wær ein weicher swam. |
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Ez was sîn ungelücke |
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Daz er daz twerc gevangen het. |
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Daz kam im zuo unheile. |
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Diu wurzel im den schaden tet, |
10 |
Diu hern Dietrich wart ze teile. |
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Der sluoc im ab daz houbet sîn |
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Daz ez viel zuo der erden. |
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Des lacht daz twergelîn. |
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Strophe 45
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Daz twergelîn her geloufen kan, |
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Ez danket dem vil werden man, |
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Daz er ez het erlœset: |
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'Her, unser wâren mê dan tûset, |
5 |
Die heten in eim berg gehûset. |
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Den hât er gar erœset |
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Daz unser dâ noch ist nit mêr |
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Dan endelîch ein hundert.' |
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Dô sprach der edel fürste hêr |
10 |
'Zewâr mich sêre wundert: |
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Wes zêch iuch der wilde man? |
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Daz wist ich alsô gerne, |
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Würd mir daz kunt getân.' |
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Strophe 46
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'Daz wil ich iu sagen' sprach daz twerc: |
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'Er wolt uns ûz dem holen berc |
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Mit gewalte hân genumen. |
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Darinne wolt er haben hûs. |
5 |
Ez turst ouch unser keines drûz |
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Als umb ein fuoz nit kumen. |
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Und wen einz für den berc getrat, |
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So kam er her gesprungen |
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Und erwist ez an der stat; |
10 |
Und was im misselungen, |
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Sô verderbt erz in dem tan. |
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Als hett er in vieren wochen |
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Wol hundert ab getân.' |
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Strophe 47
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Dô sprach von Bern her Dieterich |
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'Durch got nu tuo mir nennen dich.' |
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Sô rett er zuo dem twerge. |
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'Hêrre, sô heiz ich: Baldunc. |
5 |
Von Alberich ist mîn ursprunc. |
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Der saz vor in dem berge. |
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Von dem hân ich den berc geerbt |
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Und allez mîn geslehte. |
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Dar umb wolt er uns hân verderbt |
10 |
Und hât dar zuo nit rehte. |
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Sô hât uns erlœset iuwer hant. |
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Des süllen wir iu danken, |
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Fürste hôchgenant.' |
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Strophe 48
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Dô sprach daz twergelîn gemeit |
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'Her, wolt ez iu nit wesen leit, |
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Ich frâgt iuch harte gerne |
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Waz hêrren ir ouch mähtent sîn. |
5 |
Mich dunkt ir füerent den Hiltegrîn. |
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Sint irz der vout von Berne, |
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Von dem ich als hân ghœret sagen |
|
Wie er sô êrlich strîte? |
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Daz sülnt ir mir nit verdagen, |
10 |
Edeler helt; bî zîte |
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Nennent iuch, vil werder man, |
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Daz ich iu züht und êre |
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Dest baz gebieten kan.' |
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Strophe 49
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Dô sprach von Bern her Dieterich |
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Zuo dem twergelîn tugentlich |
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'Ja ich binz der Bernære. |
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Ich hân vernumen âventiur: |
5 |
Dar zuo sô gip mir dîn stiur. |
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Mir ist gesaget mære |
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Von eim der lît in disem tan. |
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Der heizt Sigenôte. |
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Er hât sô mangen werden man |
10 |
An gtân ein grimmen tôte. |
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Strîtes wil ich im wonen bî. |
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Solt ich dar über sterben, |
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Ich mach in lobes frî.' |
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Strophe 51
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Von Berne lieber hêrre mîn, |
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Lânt den tiufel schaffen daz sîn |
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Und gânt mit mir ze hûse. |
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Dâ wirt iuwer ritterlîch gepflegen. |
5 |
Des tiufels sülnt ir iuch verwegen; |
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Nu wizzent daz mir grûse |
|
Ab dem ungefüegen man, |
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Wann ich hœr von im sagen. |
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Vil edeler fürste lobesan, |
10 |
Ir sülnt mirz nit versagen |
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Ir süllent mit mir kêren hein. |
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Ich gib iu silber unde golt |
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Und mangen edeln stein |
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Strophe 52
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Und och die allerbesten wât, |
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Sô ez im land kein fürste hât. |
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Des gib ich iu den vollen: |
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Reine spîz und guoten wîn. |
5 |
Der berc sol iuwer eigen sîn: |
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Ir hânt mich vor dem zolle |
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Ernert den er uns hât genumen, |
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Des veigen tiufels bilde; |
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Ir sint mir ze allem heile kumen |
10 |
Har in diz gewilde. |
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Ir süllent mit mir kêren hein. |
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Im mac nieman an gesigen: |
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Er ist sô gar unrein.' |
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Strophe54
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Du solt mich an den risen wîsen; |
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Wan ich hœr in vaste prîsen, |
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Und daz ich muoz besehen. |
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Sît er der manheit sô vil hât, |
5 |
Mîn hant in deste gerner bestât, |
|
Waz mir dar umb beschehe. |
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Daz muoz ergân in kurzer frist. |
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Istz daz ich in vinde, |
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Wie gar er joch der tiufel ist, |
10 |
Ich würd im lîht nit linde. |
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Ich hân ouch mangen man gefalt |
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Und der sich freissam dûhte |
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Und ich im doch vergalt.' |
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Strophe 55
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Dô sprach daz twergelîn sô klein |
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'Sît ir nit mit mir wellent hein, |
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Sô wil ich iu geben |
|
Ein stein: der ist sô tugenthaft, |
5 |
Daz ir iuwer manheit noch iuwer kraft |
|
Verlierent noch daz leben, |
|
Daz iuch enhunger noch endürst, |
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Und stritent ir ein jâre. |
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Von Berne hôchgeborner fürst, |
10 |
Daz sag ich iu für wâre, |
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Ich liug iu nit als umb ein bâht: |
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Erst mir ûz frömden landen |
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Ze sundertrût har brâht. |
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Strophe 56
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Leit iuch der ris in sînen turn, |
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Dar inn louft manec wilder wurn: |
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Die mügent iu an dem lîbe |
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Wærlich kein schade nit gesîn. |
5 |
Von Berne lieber hêrre mîn, |
|
Ir wænent vil lîht ich trîbe |
|
Mit iu hie den mînen tant? |
|
Nein ich, ûf mîn triuwe. |
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Daz ich den stein nit wol erkant, |
10 |
Daz müest mich iemer riuwen. |
|
Ir mügent iuch wol dar an gelân. |
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Ez stüend übel daz ich iuch trüge; |
|
Ir hânt mir wol getân.' |
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Strophe 57
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Den stein er in die hende nan, |
|
Er dankete dem kleinen man |
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Und gehielt in schône, |
|
Und seit vast dem twegelîn danc. |
5 |
Ez sprach 'ôwê, diu gâb ist kranc: |
|
Got von himel iu lône; |
|
Ir hânt mich von dem tôd ernert, |
|
Von des veigen tiufels bilde. |
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Getörst ich haben mîn gevert |
10 |
Dort in des waldes wilde, |
|
Ich besæhe wiez iu würd ergân: |
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Sô getar ich vor dem risen |
|
Mîn gevert nit hân.' |
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Strophe 58
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Dô sprach von Bern der küene man |
|
'Nims wilt, daz ich gevangen hân, |
|
Und bring ez dînen gesellen |
|
Und wîs mich ûf den rehten ban.' |
5 |
Des antwürt im der kleine man |
|
'Sît irs nit gerâten wellen |
|
Ich wîs iuch ûf den rehten pfat, |
|
Der iuch treit sunder frâge, |
|
An des risen wonestat. |
10 |
Dâ lît er an der lâge. |
|
War ir kêrent alle weg, |
|
Der rîche Krist von himele |
|
Hab iuch in sîner pfleg.' |
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Strophe 62
|
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'Ô rîcher Krist von himelrîch, |
|
Wie bist du sô reht griuselîch |
|
Und hâst doch menschen bilde! |
|
Waz muoter mac dich haben brâht? |
5 |
Ich hân mich wærlich wol bedâht: |
|
Slüeg ich dich in dem gewilde |
|
Alsô slâfend iezuo tôt, |
|
Des hett ich iemer schande.' |
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Sîn degenheit im daz gebôt, |
10 |
Daz ern nit mit der hande |
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Wolt wecken: er gap im einen stôz |
|
Mit dem fuoze für die bruste. |
|
Dâ von erwaht der grôz. |
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Strophe 63
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Ûf sô spranc der ungefüeg: |
|
'Ob ich dir disen stôz vertrüeg, |
|
Des hett ich iemer schande!' |
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Er greif nâch dem fürsten hêr |
5 |
Und wolt in haben ân gewer |
|
Gevangen mit der hande. |
|
Er sluoc in ûf sîn îsenhuot, |
|
Daz er strûchen begunde, |
|
Mit sînem scharpfen swert sô guot. |
10 |
Daz nam den risen wunder, |
|
Daz er alsô kleine was |
|
Und het in nâ geslagen |
|
Nider in daz gras. |
|
|
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Strophe 65
|
|
Dô sprach von Bern her Dieterich |
|
'Ein zeichen ist dick dem andern glîch: |
|
Du maht mich nit erkennen.' |
|
Dô sprach der rise Sigenôt |
5 |
'Ich bekenn dich bî dem lewen rôt, |
|
Und wilt dich doch nit nennen? |
|
Nu tuo reht oder lâz varn. |
|
Dîns stôzes mich bevilte. |
|
Du füerst den lewen und den arn, |
10 |
Gemâlt an dînem schilte: |
|
Du maht mich nit betriegen zwâr. |
|
Ich hân ûf dich gehüetet |
|
Mê wan zwei ganziu jâr, |
|
|
|
Strophe 66
|
|
Ob ich dîn ie mäht bekumen. |
|
Sô hân ich wol von dir vernumen |
|
Einen slac sô grôzen, |
|
Den du mir slüeg ûf mîn îsenhuot |
5 |
Mit dînem scharpfen swert sô guot. |
|
Dar zuo hâstu mich gestôzen |
|
Mit dînem fuoze für die brust. |
|
Daz lît mir von dir swære. |
|
Wir weln versuochen einen just!' |
10 |
Der edel Bernære |
|
Nit mê ûf den risen sluoc: |
|
Er wolt an im versuochen, |
|
Ob er het kein gefuoc. |
|
|
|
Strophe 67
|
|
Er sprach zem ungefüegen man |
|
'Du solt mich gen Bern rîen lân |
|
Durch aller risen êre. |
|
Fund ich dich slâfend alle tag, |
5 |
Für wâr ich dir daz sagen mac, |
|
Ich gewact dich niemer mêre. |
|
Daz dû mîn vîgent woltest sîn, |
|
Daz west ich nit für wâre: |
|
Du sprichst du habest gehüetet mîn |
10 |
Mê dan zwei ganziu jâre. |
|
Du solt mich gen Bern rîten lân.' |
|
'Nein', sprach der ungefüege, |
|
'Ez mac dir nit als ergân.' |
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|
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Strophe 68
|
|
Her Dietrich sprach 'sô sich ich wol |
|
Und daz ich mit dir vehten sol: |
|
Du wilt mich doch nit mîden, |
|
Sît daz wir sîn zesamen kumen. |
5 |
Est wâr ich hân dir Grîn genumen. |
|
Dîn leben wil ich versnîden |
|
Und daz ez wirt sô sinewel |
|
Und dar nâch walzende. |
|
Dîn îsenhuot ist niet sô hel, |
10 |
Er muoz von mînen henden |
|
Noch hiute werden tunkelvar.' |
|
Daz tet dem risen zoren: |
|
Er huop sich zuo im dar. |
|
|
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Strophe 70
|
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Her Dieterich wart ungemuot; |
|
Waz er gesluoc ûf sînen huot, |
|
Daz er in nie versêrte: |
|
Dar under was eins wurmes huot, |
5 |
Gehertet wol mit trackenbluot, |
|
Dar under wol geberte. |
|
Er kunde nie versêren daz, |
|
Des starken risen horen, |
|
Oder wô mit ez gehertet was. |
10 |
Daz tet dem fürsten zoren. |
|
Und wô mit ez was verworht, |
|
Des truoc er an ein brünje, |
|
Drunder vaht er âne vorht. |
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Strophe 71
|
|
Kein swert sîn nit versnîden maht. |
|
Waz der von Berne ie gevaht, |
|
Er kund sîn nit verschrôten. |
|
Er sluoc im ûf sîn hürnîn gewant: |
5 |
Des aht er minder dan ein want. |
|
Der rise Sigenôte |
|
Sluoc ûf den fürsten lobesan |
|
Daz er begunde strûchen. |
|
Dô sprach der ungefüege man |
10 |
'Du muost dîn swert baz brûchen, |
|
Wilt dû mir strîtes widerwegen.' |
|
Ûf sô spranc her Dieterîch |
|
Reht als ein küener degen. |
|
|
|
Strophe 72
|
|
Und sluoc hin ûf den Sigenôt, |
|
Daz daz wilde fiuwer rôt |
|
Spranc ûz dem herten horen. |
|
Der sweiz von in beiden ran. |
5 |
Dô sprach der ungefüege man |
|
'Daz het ich ouch versworen, |
|
Daz du mir den einigen slac |
|
Mähtst sîn vor gestanden. |
|
Ez ist hiut dîn jungster tac.' |
10 |
Die stang ze beiden handen |
|
Nâch hern Dietrich er dô swanc: |
|
Der fürste wol ein klâfter |
|
Ûz dem juste spranc, |
|
|
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Strophe 73
|
|
Daz er des fürsten nit entraf. |
|
Man hôrt ein halbe mîl den klaf. |
|
Diu stang im dô entwiste. |
|
Hern Dieterich vil wol gelanc: |
5 |
Zwichen siu beide er dô spranc |
|
Al zuo der selben friste. |
|
Von der stang er in dô treip |
|
Und wolt si im niemêr lâzen. |
|
Von hern Dietrich er sich scheip, |
10 |
Der starke ris verwâzen, |
|
Und trat neben sich in den tan: |
|
Einboum er ûz geroufte |
|
Und lief in aber an. |
|
|
|
Strophe 74
|
|
Den boum er in der hende truoc. |
|
Dâ mit er ûf den fürsten sluoc |
|
Sô starke slege swære. |
|
Dô sprach der edel fürste guot |
5 |
'Nu gedâht ich wol daz ich der ruot |
|
Nu entwahsen wære. |
|
Sô wilt dû mich nu betwingen |
|
Mit dînem grôzen boume. |
|
Dir mac, ob got wil, nit gelingen.' |
10 |
Er nam des risen goume: |
|
Die est er im vor der hend ab sluoc. |
|
Des aht der ris als kleine, |
|
Er vant ir dâ genuoc. |
|
|
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Strophe 75
|
|
Wenn er im einen an gewan, |
|
Sô lief der ungefüege man |
|
Und brâht zwir als ein grôzen, |
|
Dâ mit frumt er im ungemach. |
5 |
Her Dieterich von Berne sprach |
|
'Ich sach nie dîn genôzen. |
|
Hab dich, helt, wider zuo der stang |
|
Durch aller risen êre: |
|
Du tuost mir mit den boumen gedranc. |
10 |
Die est die fürht ich sêre: |
|
Siu gânt mir zuo den venstern în |
|
Und stechent mich in die ougen |
|
Daz ich verlius den schîn.' |
|
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Strophe 76
|
|
Dô sprach der rise unverzaget |
|
'Du hâst mir dînen kumber klaget: |
|
Ich wolt sîn wær noch mêre. |
|
Der stangen hân ich mich verwegen, |
5 |
Ich wil dîn mit den boumen pflegen.' |
|
Er sluoc ûf in vil sêre, |
|
Daz er nit weste wô er was, |
|
Sô drungen in die este. |
|
Her Dieterich sîn selber vergaz |
10 |
Und daz er nit enweste |
|
Wie er zuom risen solte kumen. |
|
Er begunde im die este |
|
Vor der hende drumen. |
|
|
|
Strophe 77
|
|
Her Dietrich sich vil wol versan: |
|
Er wolt in kein boum mê roufen lân, |
|
An strît wolt er nit slâfen. |
|
Wenn der ris zuo einem dranc, |
5 |
Her Dieterich hin nâch im spranc |
|
Und begund in vaste strâfen. |
|
Sô gar mit ûzerwelten slegen |
|
Sluoc er im zuo dem houpte. |
|
Dô sprach der fürste unerwegen |
10 |
'Ich het dir die stang erloupte. |
|
Sô versmâhstu siu vor mir dô. |
|
Ich gib dir des mîn triuwe: |
|
Du wirst hiut niemer mêr frô.' |
|
|
|
Strophe 78
|
|
Der ris sprach 'lâ dîn drouwen sin: |
|
Du giltest mir den œhein mîn, |
|
Den dû mir hâst erslagen.' |
|
Dô sprach von Bern her Dieterich |
5 |
'Sô muost iezent weren dich,' |
|
Er begund den risen jagen |
|
Vor im twerhes in dem tan, |
|
Er liez in kein boum mê roufen. |
|
Und dô der ungefüege man |
10 |
Wolt zuo der stangen loufen |
|
Und er siu nam in sîne hant, |
|
Dô erîlt in der von Berne |
|
Und sluoc in ûf das lant. |
|
|
|
Strophe 79
|
|
Der rise dâ nit lang enlac: |
|
'Zewâr du giltest mir den slac. |
|
Daz wizzest sicherlîdhe. |
|
Du muost dich mir an gnâd ergeben: |
5 |
Ez gilt niht anderz dan daz leben.' |
|
Dô sprach her Dieterîche: |
|
'Wærlich des entuon ich nit: |
|
Ez wær mir iemer schande, |
|
Wô man gienge oder rit, |
10 |
Daz man spræch in dem lande |
|
Ich hett mich dir an gnâd ergeben. |
|
Wir weln ez baz veruochen.' |
|
Sprach der küene degen. |
|
|
|
Strophe 80
|
|
Siu striten einen langen tac. |
|
Dô geschach vil manec frömder slac, |
|
Die wâren unversoumte. |
|
Her Dietrich enpfie ir nit vil |
5 |
Und, als ich iuch bescheiden wil, |
|
Des risen er dô râmte. |
|
Daz loup daz an den esten stuont, |
|
Daz begunde bleichen |
|
Und daz ez niemer mê begruont. |
10 |
Des risen horn gund weichen. |
|
Die brünje die er ane truoc, |
|
Her Dieterich von Berne |
|
Ein wunde dâ durch sluoc. |
|
|
|
Strophe 81
|
|
Her Dietrich sprach ûz grôzem zorn |
|
'Sich, helt, dîn red ist gar verlorn: |
|
Ich ergib mich nit ûf dîn drouwen. |
|
Ich wil in disem tan ersterben |
5 |
Oder ich wil prîs erwerben, |
|
Und daz ich vor den frouwen |
|
Nit mîn wæhez lop verliur, |
|
Daz ich sô lang hân ghalten. |
|
Ich wolt ê tûset tôd erkür, |
10 |
Ob ich wolt alsô alten, |
|
Daz man spræch in aller stet |
|
Daz sich der vout von Berne |
|
Ûf drouwen ergeben het. |
|
|
|
Strophe 82
|
|
'Vihtest dû durch frouwen ruon? |
|
Sich, helt, daz maht du ungern tuon: |
|
Siu lônent ungelîche. |
|
Sæhens dich in dem bluote baden, |
5 |
Siu liezen dir den veigen schaden.' |
|
Dô sprach her Dieterîche |
|
'Ich viht durch frouwen und durch man |
|
Und durch mîn selbes êre.' |
|
Der starke rise freissan |
10 |
Begund sîn sweiz verrêren |
|
Von der hitz diu im beschach, |
|
Diu hern Dietrich von Berne |
|
Ze sînem mund ûzbrach. |
|
|
|
Strophe 83
|
|
Dô sprach der ungefüege man |
|
'Giengst dû kein wîl in disem tan, |
|
Du würdest in verbrennen |
|
Al mit dem fiur daz von dir gât. |
5 |
Ich weiz werz in dich getragen hât. |
|
Ich kan nit anders erkennen, |
|
Wan daz der tiufel in dir sî |
|
Mit allen sînen knehten. |
|
Dîn hitze gât mir nâhe bî, |
10 |
Mê dan dîn grôzez vehten: |
|
Dâ mit weichstu mir mîn horn.' |
|
Diu rede von dem risen |
|
Diu tet dem fürsten zorn: |
|
|
|
Strophe 84
|
|
Est in mir kein tiufel noch sîn genôz.' |
|
Er sluoc hin ûf den risen grôz |
|
Und schriet im aber ein wunde. |
|
Dô sprach der ungefüege man |
5 |
'Ez wil mir an die riemen gân.' |
|
Al zuo der selben stunde |
|
Dô lief er vor im in den walt |
|
Dâ er sîn schilt het hângen: |
|
Er zuht in für die hende bald. |
10 |
Der was grôz und lange, |
|
Noch breiter dan ein schiuretor. |
|
Ez grou den vout von Berne |
|
Daz er ie kam ûf die spor |
|
|
|
Strophe 85
|
|
Der was mit horn wol überleit, |
|
Als uns diu âventiure seit. |
|
Einer hant dick umb die ende |
|
Er was mit stahel überzogen, |
5 |
Ez haben denn diu buoch gelogen. |
|
Den truoc er vor der hende: |
|
'Nu wer dich, edler vout von Bern, |
|
Als du wellest genesen. |
|
Ich wil dich aht tag strîts gewern. |
10 |
Des soltu sicher wesen: |
|
Du zerhoust mir sô bald nit den schilt; |
|
Er ist noch alsô niuwe, |
|
Er wart noch nie durchzilt.' |
|
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Strophe 86
|
|
Her Dietrich sprach zuo der selben frist |
|
'Sît daz dîn schilt sô guot nu ist, |
|
Daz hilft mich harte kleine. |
|
Dâ für nim ich den sic an dir. |
5 |
Daz soltu wol glouben mir.' |
|
Al von den helden zweine |
|
Huop sich ein keiserlicher schal, |
|
Alsô wir hœren sagen: |
|
Diu trostel und diu nahtegal, |
10 |
Die muosten gesanges verdagen |
|
Von iren ungefüegen slegen. |
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Diu tier diu fluhen ûz dem wald, |
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Siu heten sich erwegen. |
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Strophe 87
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Dô stritens âne underlâz, |
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Siu fuorten mangen slac sô grôz. |
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Von Bern her Dieterîche |
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Begunde dô mit sînem zeichen |
5 |
Dem risen an sînen gürtel reichen. |
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Daz wizzent sicherlîche: |
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Wan er im wolt slahen ûf sîn huot, |
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Sô muost er hôch ûf springen. |
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Her Dieterich wart ungemuot. |
10 |
Er hete kein gedingen, |
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Wan daz er müest ligen tôt. |
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Als starc und ungefüege |
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Was der ris Sigenôt, |
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Strophe 88
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Daz ez nieman geprüeven kan. |
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Er sluoc hin ûf den werden man |
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Mit alsô grôzem nîde. |
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Ez wart betruobt der Hiltegrîn |
5 |
Und och ir beider helme schîn, |
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Dar zuo ir lieht gesmîde, |
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Und daz ez alsô wît erhal, |
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Ir starken slege swære, |
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Über berg und über tal. |
10 |
Und wenn der Bernære |
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Von dem risen einen slac enpfie, |
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Sô gedâht er 'ôwê Hiltebrant, |
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Daz ich dîn bot ie übergie, |
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Strophe 89
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Des stân ich hie in grôzer nôt.' |
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Der ris den schilt als für sich bôt, |
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Daz er im die sleg abtrüege, |
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Die im frumt von Bern der starc. |
5 |
Der ris sich hinder den schilt verbarc. |
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Waz der von Bern geslüege, |
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Sô kund er nit al umb ein hâr |
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Ûf sînen schilt geheften. |
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Her Dietrichs zorn wart offenbâr. |
10 |
Er sluoc ûf in mit kreften: |
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Er kund in och verschrôten nie. |
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Hie mit der vout von Berne |
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Mangen slac enpfie |
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Strophe 90
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Ûf sînen liehten stahelhuot, |
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Daz im daz rôte heize bluot |
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Dô flôz von sînem houpte |
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Und ûz ze sînen beiden ôrn. |
5 |
Der edel fürste hôchgeborn |
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Wart sîner kraft beroupte, |
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Daz erz nit lang erziugen maht, |
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Die starken slege swære. |
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Her Dieterich gar wol gedâht |
10 |
'Daz ich noch ze Berne wære: |
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Ich kæm nit har in disen tan. |
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Ôwê, Hiltebrant, meister, |
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Daz ich dir nit gevolget hân, |
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Strophe 91
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Daz mac mir wol ze schaden kumen. |
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Ich hân sô starken noch sô frumen |
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Risen nie gesehen. |
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Waz mir geseit ie Hiltebrant, |
5 |
Daz gât mir allez an die hant. |
|
Ez ist mir nie mê beschehen, |
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Sît daz ich êrste strîten wart. |
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Er ist ein küener degen.' |
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Des risen kraft sich wênec spart, |
10 |
Er begund sîn vaste pflegen: |
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Mit sîner stangen, die er truoc, |
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Den jungen künec von Berne |
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Er ûf die heide sluoc |
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Strophe 92
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Daz er in liez ligen für tôt. |
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Ob im sô stuont der Sigenôt, |
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Er wând er wær erstorben. |
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Er trach in mit den füezen hin |
5 |
Und sprach zuo im 'dîn hôher sin |
|
Hât anderz niht erworben, |
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Wan daz du muost daz leben dîn |
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Mir lâzen hie ze pfande. |
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Gerochen ist mîn œhein Grîn. |
10 |
Des muoz nu in dem lande |
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Wærlich mîn lop gar für sich gân, |
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Ich sag dir, Bernære, |
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Daz dir ist an getân. |
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Strophe 93
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Des wil ich iezent gen Berne gân: |
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Ez muoz mir wesen vndertân; |
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Des wil ich siu betwingen. |
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Von Berne ist mir wol gesagt: |
5 |
Da sitzent helden unverzagt, |
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Die heizent die Wülfingen. |
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Ameling, ein fürste hêr, |
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Und Hiltebrant der alte, |
|
Wolfhart, Sigstap, zwên degen mêr, |
10 |
Die twing ich mit gewalte. |
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Siu müezent mir wesen undertân. |
|
Und dienent siu mir nit gerne, |
|
Ez muoz in als ergân.' |
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Strophe 94
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Und alsô rett er ob dem man: |
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Her Dieterich sich wol versan, |
|
Nit regen er sich wolte |
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Biz er ze im selber kæme baz. |
5 |
Die red er in diu ôren las. |
|
Do er sich des slags erholte, |
|
Her Dieterich, der küene man, |
|
Ûf spranc der ellende. |
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Er lief den risen aber an |
10 |
Und sluoc im von der hende |
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Sînen schilt was vest und breit. |
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Er zuht in von der erden, |
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Der degen unverzeit. |
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Strophe 95
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Doch maht er in nit wol getragen: |
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Er warf in über einen graben |
|
Und trat in dâ ze stücken. |
|
Er lief den risen aber an. |
5 |
Dô sprach der fürste lobesan |
|
'Du muost dich anders smücken, |
|
Du dart dich hinder den schilt nit mê |
|
Sô lasterlîche smiegen, |
|
Diu rede diu du rettest hiut ê, |
10 |
Dar an muostu liegen: |
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Ich triu got und sîner barmecheit, |
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Daz dir diu welt gemeine |
|
Ze dienst nit werde bereit, |
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Strophe 96
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Dar zuo die starken Wülfing. |
|
Dar ûf sô hâst du dîn geding: |
|
Du woltest siu verderben; |
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Siu müesten dir wesen undertân. |
5 |
Der hôchvart wil ich dich erlân, |
|
Ich vind wol nâher erben. |
|
Du bist im wærlich ungelîch |
|
Daz dir daz lant ze Beren |
|
Solt dienen sô gewalteclîch. |
10 |
Ich wil dich baz beweren: |
|
Ich vind noch nâher erben wol. |
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Der tiufel, dîn rehter hêrre, |
|
Dich dâ vor behüeten sol.' |
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Strophe 97
|
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Dô sprach der starke rise grôz |
|
'Hâst aber ûf geriht dîn kôs? |
|
Ich gedâht ez wær din ende. |
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Ich weiz wer dich vor mir ernert. |
5 |
Ich hân dir mangen slac sô hert |
|
Getân ûf dîns helms wende. |
|
Und wolt daz reht nu für sich gân, |
|
Dir solt der tôt wol nâhen. |
|
Du hâst mir bœse red getân, |
10 |
Diu mich muoz versmâhen, |
|
Daz ich sô gar dîn spot muoz sîn. |
|
Ich gib dir des mîn triuwe: |
|
Du gefüerst mirz niemer hin. |
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Strophe 98
|
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Du hâst mir mînen schilt zertreten. |
|
Des wærest dû wol überbeten, |
|
Daz gloub du mînen worten: |
|
Dar umb tuon ich dir lîbes buoz, |
5 |
Ein wâfen ich dir bieten muoz |
|
Sô gar mit scharpfen orten.' |
|
Siu hiuwen zamen âne zal, |
|
Die stolzen degen snelle, |
|
Daz ez in dem wald erhal, |
10 |
Ir gesmîd sô helle. |
|
Dô heten siu kein underhap. |
|
Dem edeln vout von Berne |
|
Der stein vil krefte gap, |
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Strophe 99
|
|
Den im het gen daz twergelîn. |
|
Ez müest sîn end gewesen sîn |
|
Al von den grôzen slegen, |
|
Die im der starke rise tet. |
5 |
Vil kraft er von dem steine het. |
|
Die zwêne küene degen |
|
Gâben ein ander mangen slac, |
|
Wô er in maht errâten. |
|
Siu striten unz an den fünften tac |
10 |
Daz siu nie anderz entâten, |
|
Wan daz si einander umbetriben. |
|
Ir iegelîcher wær gerne |
|
Al bî dem sig beliben. |
|
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Strophe 100
|
|
Der starke lief in aber an. |
|
Der fürst im under die üehsen kan. |
|
Er wolte nit verslâfen: |
|
Er sneit im durch sîn hürnîn gwant |
5 |
Daz im daz bluot flôz an die hant. |
|
Der ris schrê lûte 'wâfen! |
|
Nu ist mir daz nie mê beschehen, |
|
Sît daz ich êrst wart strîten. |
|
Ich hân dîn glîchen nie gesehen |
10 |
Bî allen mînen zîten, |
|
Wie ez umb dich verwandelt sî: |
|
Du slehst ûf mich geswinde, |
|
Als ob dîn wæren drî. |
|
|
|
Strophe 101
|
|
Dar zuo sô kanst du mangen list, |
|
Und daz ich dich ze aller frist |
|
Mit slegen nit kan treffen.' |
|
Dô sprach von Bern her Dieterich |
5 |
'Ûf mîn triu, daz muowet mich, |
|
Daz dû sô vil maht beffen. |
|
Ich stand doch aller welte frî. |
|
Du sihst och nieman mêre |
|
Und daz ieman bî mir sî |
10 |
Ez sî dan diu maget hêre, |
|
Marîa, und ir liebez kint. |
|
Die sülnt mir beide helfen; |
|
Wann siu die besten sint.' |
|
|
|
Strophe 103
|
|
Er stiez in nider ûf daz lant |
|
Und greif im nâch sîm stælîn gwand |
|
Und wolt ez im ûf zucken. |
|
Her Dieterich den risen grôz |
5 |
Mit beiden armen umbeslôz |
|
Und begund in zuo im smucken. |
|
Den fürsten er dô an sich zôch |
|
Und stiez in ûf die heide: |
|
Von Bern der edel fürste hôch |
10 |
Strûcht über die sporen beide |
|
Daz er in dem anger stuont. |
|
Sô hazzeten siu einander, |
|
Als noch die vîent tuont. |
|
|
|
Strophe 104
|
|
Siu triben ungefüegen snarz. |
|
Den risen sîne wunden smarz |
|
Die im der fürst ûf zarte, |
|
Daz im daz bluot flôz in den klê. |
5 |
Ez tet im von herzen wê |
|
Und verdrôz in alsô harte. |
|
In sîne wunden er im viel |
|
Und zart si im alsô wîte, |
|
Daz daz bluot dem risen wiel |
10 |
Ûz bêden sînen sîten |
|
Und im wart rôt allz sîn gewant. |
|
Siu vielen mit einander |
|
Gar dicke ûf daz lant. |
|
|
|
Strophe 105
|
|
Siu liten leit und ungemach. |
|
Der ris hern Dieterîche brach |
|
Die hend ûz sînen wunden |
|
Daz er in dâ muoste lân. |
5 |
Des fröute sich der grôze man. |
|
Al zuo den selben stunden |
|
Der ris hern Dieterîchen twanc: |
|
Ûf die erden er in dructe: |
|
Er nam zwên riemen, die wâren lanc, |
10 |
Hend und füez er im zucte |
|
Und bant im älliu vieriu zamen. |
|
'Ôwê', sprach der von Berne, |
|
'Des muoz ich mich iemer schamen, |
|
|
|
Strophe 106
|
|
Daz dû mir älliu vieriu wilt |
|
Zesamen binden als eim wild, |
|
Sô tuot der wîse jäger. |
|
Wær ich joch êrlîch erslagen, |
5 |
Sô dörft man mich dest minder klagen. |
|
Daz wær mir wol wæger, |
|
Wan daz ich ân wer sterben sol |
|
Als ein armiu frouwe. |
|
Neinâ, helt, nu tuo sô wol: |
10 |
Nim mîn swert und houwe |
|
Dâ mit mir daz houbet ab, |
|
Daz ich dest êrlîcher |
|
Den tôt genumen hab.' |
|
|
|
Strophe 107
|
|
'Nein', sprach der ris Sigenôt, |
|
'Ich wil dir tuon ein andern tôt: |
|
Ich wil dich mînen wurmen |
|
Wærlich bringen hin ze teil, |
5 |
Sît mir geschehn ist daz heil, |
|
Daz ich vor dînen sturmen |
|
Genesen bin sô altersein. |
|
Des fröu ich mich gar sêre. |
|
Ich wil dich legen in einen stein: |
10 |
Da gesihstu niemer mêre |
|
Weder sunnen noch den mân. |
|
Ich sag dirz, Bernære, |
|
Ez mac dir nit baz ergân. |
|
|
|
Strophe 108
|
|
Dô sprach von Bern her Dieterich |
|
'Ûf mîne triu, sô riuwet mich, |
|
Tet ich dir iet ze leide. |
|
Daz wizzest, ûzerwelter man: |
5 |
Dîn œhein wolt michs nit erlân. |
|
Der mær ich dich bescheide: |
|
Sîn swester ungefüege was, |
|
Siu druht Hiltbrant besunder. |
|
Daz der selbe ie genas, |
10 |
Daz was ein michel wunder. |
|
Under ir üehsen siu in twanc, |
|
Siu druht in alsô vaste |
|
Daz im daz bluot ûz dranc.' |
|
|
|
Strophe 109
|
|
Der ris sprach 'dun darft mir nit klagen: |
|
Ich sich dich selber ane tragen |
|
Sîn gesmîd an dînem lîbe. |
|
Zwâr daz betrüebet mir den sin. |
5 |
Dîn hôchvart ist nu gar dâ hin. |
|
Bistu ie gewesen beschîbe, |
|
Daz hâst dû verloren hie. |
|
Daz muostu selber jehen. |
|
Ist dir in herten sturmen ie |
10 |
Kein âventiur beschehen, |
|
Daz ist nu allez gar da hin. |
|
Ich sag dirz, Bernære: |
|
Daz ich der manne bin |
|
|
|
Strophe 111
|
|
Dem risen alsô nôte was |
|
Daz er hern Dieterîch vergaz |
|
Sîns rosses in dem walde. |
|
Do ern brâht an sîne steinen want, |
5 |
Er zôch im ab sîn stælîn gwant |
|
Und tetz gehalten balde. |
|
Er truoc ez in die kamer sîn. |
|
Schilt, swert hanct er an stangen, |
|
Dar zuo satt er den Hiltegrîn. |
10 |
Der rise kam gegangen |
|
Dâ er hern Dieterîchen vant. |
|
Er sneit im ûf vil balde |
|
Diu sîniu guoten bant. |
|
|
|
Strophe 112
|
|
Er liez in in ein steine tief, |
|
Dâ manec wilder wurn in lief, |
|
Die tagelieht nie gesâhen. |
|
Und dô er an den boden kan, |
5 |
Daz gewürme flôch von im hin dan: |
|
Ez getorst im nie genâhen. |
|
Daz gewürm sich allenthalp verbarc |
|
Dort in des steines wende: |
|
Von dem edeln steine starc |
10 |
Barc ez sich an diu ende |
|
Und von des edeln steines kraft, |
|
Den im het gen daz twergelîn |
|
Umb sîn ritterschaft. |
|
|
|
Strophe 113
|
|
Der ris zôch ab sîn sturmgewant; |
|
Die sîne wunden er verbant, |
|
Er was verschrôten übel. |
|
Er gie einhalben in den berc. |
5 |
Dâ nam er mos und och daz werc, |
|
Und macht dar ûz drî schübel, |
|
Der iegelîch besunder was |
|
Und wac gen einem pfunde. |
|
Die sîne wunden er dô maz: |
10 |
Die wâren zuo der stunde |
|
Ieclich wol drîer spannen wît, |
|
Die im het der von Berne |
|
Geslagen in dem strît. |
|
|
|
Strophe 114
|
|
Dô sprach der rise Sigenôt |
|
'Ôwê, wie nâch was mir der tôt |
|
Al von dem held beschehen! |
|
Solt ichz kein lenge hân getriben, |
5 |
Wærlich ich müeste sîn beliben. |
|
Daz wil ich im verjehen, |
|
Daz er der türsten einer sî |
|
Der toufes ie enpfienge. |
|
Ich bin vor aller welte frî. |
10 |
Ob er ûz her gienge, |
|
Dar umb næm ich nit tûset marc: |
|
Ich müeste von im sterben; |
|
Sîn manheit ist sô starc.' |
|
|
|
Strophe 115
|
|
Der ris hin über den turen lief. |
|
Zuo hern Dietrich er dô rief |
|
'Wô bist du, vout von Berne? |
|
Wie gevelt dir mîn gemach?' |
5 |
Her Dieterich von Berne sprach |
|
'Sô wær ich dûze gerne: |
|
Sô mac ez leider nit gesîn,' |
|
Sprach der küene degen. |
|
'Ich hân mich ûf die triuwe mîn |
10 |
Des lîbes gar verwegen: |
|
Daz gewürme tuot mir alsô nôt. |
|
Ich mac ez nit lang trîben, |
|
Ich muoz geligen tôt.' |
|
|
|
Strophe 116
|
|
Daz ret er allez umb den list; |
|
Wanne hett der ris gewist |
|
Daz im kein wilder wuren |
|
Maht an dem lîb niht hân getân, |
5 |
In hett der ungefüege man |
|
Genumen ûz dem turen |
|
Und hett im getân ein andern tôt. |
|
Alsô liez er in betagen. |
|
Er begund dem risen Sigenôt |
10 |
Von grôzen nœten sagen, |
|
Der er doch nie kein gewan: |
|
Er vorht er næm in ûz dem turn |
|
Und tet im ein andern tôt an. |
|
|
|
Strophe 117
|
|
Der rise aber zuo im rief |
|
'Nu lig du in dem steine tief: |
|
Sô wil ich hin gen Beren |
|
Iezent ûf diser verte gân; |
5 |
Ez muoz mir wesen undertân. |
|
Des wil ich dich beweren.' |
|
'Neinâ, helt, und tuo ez nit, |
|
Kêr wider hin ze walde, |
|
Dort hin dâ du mit mir strit. |
10 |
Dar kumt Hiltbrant balde, |
|
Wærlich er suocht dich selber heim. |
|
Der rîche Krist von himele |
|
Der helf doch unser eim.' |
|
|
|
Strophe 120
|
|
Hiltebrant sprach 'daz ist wâr. |
|
Mîn hêrr der ist gar lange zwâr, |
|
Daz er nit kumt ze lande. |
|
Ich hân imz allez vor geseit, |
5 |
Dô ich mit im ze walde reit, |
|
Daz er dem vâlande |
|
Nit wol mähte widerwegen, |
|
Der edel fürste mære, |
|
Den sînen ungefüegen slegen, |
10 |
Von Bern der fürste hêre, |
|
Als im wol wær gewesen nôt. |
|
Der ist von dem risen |
|
Reht gelegen tôt.' |
|
|
|
Strophe 121
|
|
Alsô sprach meister Hiltebrant |
|
'Sô werdent wærlich sîniu lant |
|
Sîn niemer mêr ergetzet: |
|
Hân wir verlorn den fürsten hêr, |
5 |
Sô wirt Beren niemer mêr |
|
Mit hêrrn als wol besetzet, |
|
Stüend ez unz an den jungsten tac. |
|
Daz wizzent sicherlîche |
|
Sîn kraft nieman gelîchen mac. |
10 |
Mîn hêrr, her Dieterîche, |
|
Er was der manheit gar ein kern. |
|
Ô rîcher Krist von himele, |
|
Wie süln wir sîn enbern?' |
|
|
|
Strophe 122
|
|
Siu liten leit und ungemach. |
|
Sigestap der junge sprach |
|
'Daz ich ie wart geboren, |
|
Hân wir verlorn den fürsten hêr!' |
5 |
Daz klagt der edel ritter sêr. |
|
'Und wie wir im alle wâren |
|
Ûz der mâzen alsô liep! |
|
Er zôch uns wol nâch êren. |
|
Und hât uns dann der waltdiep |
10 |
Genumen unsern hêren, |
|
Wærlich sô ist wol mügelîch |
|
Wir wâgen lîp und leben |
|
Al umb den fürsten rîch.' |
|
|
|
Strophe 123
|
|
Dô sprach der starke Wolfhart |
|
'Und ist er dann ûf dieser vart |
|
Êrlich ze tôd erslagen |
|
Al von dem ungefüegen man, |
5 |
Der edel fürste lobesan, |
|
Dest min darf man in klagen: |
|
Wir müezen sterben alle sant, |
|
Ez sî arm oder rîche. |
|
Ez geschæch mir lieber von heldes hant, |
10 |
Wan daz ich bœslîche |
|
Læg und stürb in einem strô. |
|
Würd ich êrlich erslagen, |
|
Des wær mîn herze frô.' |
|
|
|
Strophe 124
|
|
Alsus rett och der wîgant |
|
'Gund mirz mîn œhein Hiltebrant, |
|
Sô wolt ich dem von Beren |
|
Des allerêrsten rîten nâch: |
5 |
Al ûf die vart sô ist mir gâch.' |
|
Sô sprach der küene keren. |
|
'Fund ich den ungefüegen man |
|
Dort halten in dem gewilde, |
|
Sô würd von mir gegriffen an |
10 |
Des veigen tiufels bilde. |
|
Est wâr, ich macht in strîtes sat. |
|
Man müest och unser einen |
|
Tôt tragen von der stat.' |
|
|
|
Strophe 125
|
|
Dô sprach sich meister Hiltebrant |
|
'Ich gelobtz mîm hêrren in sîn hant, |
|
Ich wolt in ze êrste rechen |
|
Und wolt rîten in den walt. |
5 |
Wolfhart, du küener degen balt, |
|
Daz wil ich an im nit brechen. |
|
Ein wârzeichen wil ich dir lân: |
|
Kum ich nit in zwelfen tagen, |
|
Daz solt du, degen, wol verstân. |
10 |
Sô bin ich ze tôd erslagen |
|
Und hân verlorn daz leben mîn. |
|
Sô lâz dir an den risen |
|
Dann alsô nôte sîn.' |
|
|
|
Strophe 126
|
|
Hiltebrant verwâfent sich. |
|
Dô sprach diu herzoginne rîch |
|
'Ô wirt und edeler herre, |
|
Muoz ich dich als verloren hân |
5 |
Von dem ungefüegen man, |
|
Sô ist mir fröude verre: |
|
Ich weiz wol daz ich sterben muoz |
|
Von rehtem herzeleide. |
|
Wann ich gedenk an iuwern gruoz |
10 |
Und daz ich von iu scheide, |
|
Sô bricht mir mînes herzen tür. |
|
Ich vörht der starke rise |
|
Scheid uns von hinnan für.' |
|
|
|
Strophe 127
|
|
Dô sprach der starke Wolfhart |
|
'Vil edliu herzoginne zart, |
|
Wie gehebent ir iuch umb ein alten! |
|
Nement einen jungen man, |
5 |
Der iuch baz getrœsten kan, |
|
Und lâzent sîn got walten. |
|
Kumt er her wider, daz ist guot: |
|
Sô sülnt irn schôn enpfâhen. |
|
Edliu herzogîn frou Uot, |
10 |
Waz mac iu daz vervâhen, |
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Daz ein alter bî iu lît? |
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Nement einen jungen: |
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Der trœstet iuch ze aller zît.' |
|
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Strophe 128
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Dô sprach diu herzogîn zehant |
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'Wolfhart, dû trîbst dînen tant, |
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Und dörft ich sîn doch nîte. |
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Ez ist mir umb keinen schimpf. |
5 |
Du hâst sîn von mir ungelimpf. |
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Wan ich dô hin sich rîten |
|
Den allerliebsten hêrren mîn, |
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Ich liez mich lieber begraben.' |
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Alsô sprach diu herzogîn. |
10 |
'Ich hân mit im gehaben |
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Alsô mangen lieben tac. |
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Ôwê, daz vor leide |
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Nieman sterben mac!' |
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Strophe 129
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Dô sprach der starke Wolfhart |
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'Vil edliu herzoginne zart, |
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Nu rât ich iu doch rehte. |
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Wellent ir nit volgen mir, |
5 |
Den veigen schaden habent ir.' |
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Beide riter und knehte, |
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Die lacheten dô alle sant, |
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Wie wol siu leidic wâren. |
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Dô sprach meister Hiltebrant |
10 |
'Frou, ir sülnt wol gebâren. |
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Und wæren mîner tag nit mê |
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Und solt ich iezent sterben, |
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Sô wær mir nienent wê.' |
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Strophe 130
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Heiz weinend siu im den helm ûf bant. |
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'Gehabent iuch wol', sprach Hiltebrant, |
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'Frou; des wil ich iuch bitten. |
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Nu ist ez doch das êrste nit, |
5 |
Ez ist ie mîn alter sit: |
|
Ich bin dick ûz geritten, |
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Und daz ich doch kam wol gesunt |
|
Her wider heim ze lande. |
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Was ich wol ein wênic wunt, |
10 |
Sô het ich mit mîner hande |
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Getân wol zwürent alsô vil. |
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Ach, frou, durch iuwern willen |
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Ich gerne strîten wil.' |
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Strophe 131
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Dô Wolfhart den kus ersach, |
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Zer herzoginne er dô sprach |
|
'Nu ist der ris verloren! |
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Wann mîn œhein hôchgemuot |
5 |
Gedenckt an den kus sô guot |
|
Al von der ûzerkoren |
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Sô ist ez umb den grôzen man |
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Wærlich gar ergangen. |
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Wann er von frouwen wunnesan |
10 |
Wirt lieplîchen umbvangen, |
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So gewinnt er wol eins lewen muot |
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Daz er ist in den nœten |
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Wol für sehzic guot.' |
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Strophe 132
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Dô sprach diu herzogîn frou Uot |
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'Sît daz ez dich nu dunkt sô guot, |
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Sô soltu ouch nemen eine |
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Diu dir ein kus ouch alsô tuot |
5 |
Sît ez dich sô übel muot.' |
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Er sprach 'dô wil mich keine: |
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Ich bin sô wol gerâten nit |
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Daz man sich an mich kêre. |
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Wann ich ir eine dar umb bit,' |
10 |
Sô sprach der degen hêre, |
|
'Sô kêrt siu mir daz hinder teil: |
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Ich mac ir nit vil bitten, |
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Ich lâz ez an ein heil.' |
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Strophe 133
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Dô erlachten siu alle sant. |
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Dô hiez im meister Hiltebrant |
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Ein guot ros bald har ziehen. |
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Dar ûf er ritterlîchen saz. |
5 |
Grôz ze sînen brusten ez was |
|
Und hinden, umb die diehen, |
|
Reht als ein apfel sinewel |
|
Gestellet âne wende. |
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Ze sînen füezen was ez snel. |
10 |
Man bôt im zuo der hende |
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Sînen schilt und och sîn sper. |
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Er neiget dem gesinde; |
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Ze walde stuont sîn ger. |
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Strophe 135
|
|
Hiltebrant sach umbe sich, |
|
Ob er sîn hêrren Dieterich |
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Iergen tôt ligen sæhe |
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Oder den starken risen grôz. |
5 |
Dô vant er sînes hêrren ros |
|
Mit eim satel spæhe. |
|
Ez gie hin sliefen umb die boum |
|
Und suochte sîne weide. |
|
Ez het zertreten sînen zoum. |
10 |
Do geschach im nie sô leide |
|
Von Bern dem alten Hiltebrant, |
|
Dô er sînes hêrren ros |
|
Dort alsô lidic vant. |
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Strophe 137
|
|
Nieman antwürt im ein wort. |
|
Der ris ez alles sament hôrt, |
|
Lac hinder eim gevelle, |
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Erluoget durch die hürste dar: |
5 |
Dô nam er Hiltbrands eben war. |
|
Und wer dô hœren welle, |
|
Dem seit diu aventiure daz, |
|
Wie ez im dar nâch ergienge, |
|
Dô er in dem walde was |
10 |
Und in der ris gevienge. |
|
Daz wizzent wol die liute noch |
|
Und die ez ihn dem buoche |
|
Vindent geschriben doch. |
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Strophe 138
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Der ris luogt durch die hürste dar: |
|
Dô nam er Hiltbrands eben war |
|
Und kôs dô an dem grîsen |
|
In welher aht er wær ein helt. |
5 |
Dô sprach der rise ûzerwelt |
|
'Mich muot, sol man dich prîsen |
|
Und daz dîn lop sô wît sol gân |
|
Durch älliu lant gelîche. |
|
Die leng ichz nit vertragen kan, |
10 |
Daz dû sô frevellîche |
|
Gâst hier vor den ougen mîn: |
|
Du muost mir och hie gelten |
|
Mînen œhein Grîn. |
|
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Strophe 139
|
|
Die mir mîn œhein hânt genumen, |
|
Ich lâz ir keinen hinn bekumen. |
|
Wele ich hie gevâhe, |
|
Ez muoz in an ir leben gân.' |
5 |
Hiltebrant, der küene man, |
|
West sîn nit sô nâhe. |
|
Ûf der starke rise spranc |
|
Mit sîner stælîn stangen. |
|
Diu wîle was im dô nit lanc. |
10 |
Der rise kam gegangen. |
|
Über Hiltbrands red sô was im zorn: |
|
'Du kanst dich nit gehüeten, |
|
Den lîp hâst dû verlorn.' |
|
|
|
Strophe 140
|
|
'Nu weiz ich doch', sprach Hiltbrant dô, |
|
'Wærlich ich bin dîn hiut gar frô, |
|
Daz ich dich hie hân funden: |
|
Wie wol du hâst abgezalt mich, |
5 |
Du muost mir von hern Dieterich |
|
Sagen ze disen stunden. |
|
Sag an: hâst in ze tôde erslagen |
|
Oder ist er dîn gevangen? |
|
Daz muost dû mir balde sagen |
10 |
Und wie ez sî ergangen |
|
Umb den fürsten lobesan, |
|
Sît ich dich in dem gewilde |
|
Aleine funden hân.' |
|
|
|
Strophe 141
|
|
Dô sprach der ungefüege man |
|
'Strîtes wirst du nit erlân, |
|
Und tætest dûz ungeren. |
|
Ich gib dir des die triuwe mîn: |
5 |
Ez gât dir an daz leben dîn. |
|
Des wil ich dich beweren.' |
|
Sô sprach der ungefüege man. |
|
'Mich müet dîn heimsuochen. |
|
Du, Hiltebrant, nu sage an: |
10 |
Wie getarstu es geruochen, |
|
Mich zuo eim strît gesellen hie? |
|
Du vindest ûf mîn triuwe |
|
Daz dîn herr an mir lie, |
|
|
|
Strophe 142
|
|
Dem ich erziuget hân mîn sit.' |
|
'Dîn grôzez drouwen hilft dich nit. |
|
Ich sage dirz durch kein vorhte: |
|
Ez muoz dir an daz leben gân, |
5 |
Sît ich dich hie nu funden hân, |
|
Du starker ris verworhte.' |
|
Der ris sîn stange zuht hie mit, |
|
Er sluoc hin ûf den alten, |
|
Hiltebrant der sûmt sich it, |
10 |
Er bat sîn got walten. |
|
Zagheit was in beiden tiur: |
|
Siu sluogen ûf einander |
|
Und daz daz wilde fiur |
|
|
|
Strophe 143
|
|
Ûfe spranch hôch in die luft. |
|
Hiltbrant sprch 'dîn grôzer guft |
|
Wirt dir von mir ze sûre, |
|
Von mîner ellenthafter hant.' |
5 |
Alsô sprach meister Hiltebrant. |
|
'Du grôuer waltgebûre, |
|
Du hâst nit gesprochen 'ob got wil”: |
|
Des fürsten hâstu vergezzen |
|
Der mir der krefte gît sô vil.' |
10 |
Dem risen wart gemezzen |
|
Von dem alten dô ein slac |
|
Daz er ûf der heide |
|
Vor im gestrecket lac. |
|
|
|
Strophe 144
|
|
Der rise wider ûfe spranc |
|
Mit sîner stælîn stangen lanc, |
|
Was ûf vier ort gesliffen, |
|
Noch scharpfer dann kein scharsach.l |
5 |
Si frumeten grôz ungemach |
|
Wô siu einander griffen. |
|
Hiltbrant den schilt zuo armen nan |
|
Al für die slege swære. |
|
Er sprach 'sag an: wie hâstu getân |
10 |
Mit dem Bernære? |
|
Er was der liebste hêrre mîn. |
|
Hâstu in ze tôd erslagen |
|
Oder ist er gevangen dîn?' |
|
|
|
Strophe 145
|
|
'Zewâr ich dirz nit sagen mac: |
|
Mich müet sêr dîn herter slac; |
|
Dar zuo hâst mich gescholten. |
|
Ob ich dir von dem fürsten seit, |
5 |
Du hettest ez für ein zageheit. |
|
Wô man daz reden wollte, |
|
Sô spræchest dû ze iederman |
|
Du hettest mich betwungen.' |
|
Sô sprach der rise freissan. |
10 |
'Dir ist noch ungelungen: |
|
Êrst hebt sich mîn strîten an. |
|
Ich hett sîn iemer laster, |
|
Solt ich dir ze bîhte stân.' |
|
|
|
Strophe 146
|
|
Her Hiltbrant sprach 'nu walt sîn got: |
|
Du maht wol sîn des tiufels bot, |
|
Alsô du mir erscheinest, |
|
Ûz der hellen her gelouf, |
5 |
Du maht wol sîn des tiufels kouf. |
|
Ichn weiz wie dû ez meinest: |
|
Du lîst mir alsô grimme ob |
|
Mit dînen geswinden streichen.' |
|
Siu vâhten beide wol nâch lob. |
10 |
Hiltebrandes zeichen |
|
Daz was ein guldîn sarbant, |
|
Dâ bî man den hêrren |
|
Kant über älliu lant. |
|
|
|
Strophe 147
|
|
Dô der ris daz zeichen sach, |
|
Ze Hiltebranden er dô sprach |
|
'Nu wil ich gewinnen |
|
Daz zeichen hie mit rehtem strît.' |
5 |
Des antwürt im der strumgît |
|
'Tuost dû die red ûz sinnen, |
|
So vermizzestu dich sîn gnuoc.' |
|
In juste siu dô beide |
|
Iegelîcher ûf den andern sluoc |
10 |
Und daz siu ûf der heide |
|
Gestrecket lâgen beide sant. |
|
Waz man ie seit von strîten, |
|
Daz ist gegen dem ein tant. |
|
|
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Strophe 148
|
|
Ûfe sprungen siu beide sant. |
|
Man hôrt dem alten in der hant |
|
Ein wâfen lût erklingen: |
|
Daz was sich Freissan genant, |
5 |
Dâ mit er mangen helm zetrant. |
|
Der sweiz begunde rinnen |
|
Her nider durch die sarwât |
|
Al zuo den selben stunden. |
|
Alsô ez noch geschriben stât, |
10 |
Siu heten beide wunden, |
|
Die wâren dô von bluote naz. |
|
Dô sach man nie gevehten |
|
Kein alten ritter baz. |
|
|
|
Strophe 149
|
|
Der rise lief in aber an, |
|
Hiltebrant, den küenen man, |
|
Und sluoc in ûf den wasen, |
|
Daz im der schilt ze stücken viel |
5 |
Und im daz rôte bluot dô weil |
|
Ze munde und ze nasen. |
|
Hiltebrant sich dâ bedâht |
|
'Lîstu, sô bistu vlorn.' |
|
Ûfe spranc er über maht, |
10 |
Der fürste hôchgeboren, |
|
Und gedâht im einz gar bald, |
|
Dô er den schilt verloren het: |
|
Den strît zôch er ze wald. |
|
|
|
Strophe 150
|
|
Die boum er dâ ze schirme nan. |
|
Her Hiltebrant, der werde man, |
|
Enthielt sich als dâ hinder. |
|
Hinder die boum er sich verbarc |
5 |
Vor dem grôzen risen swtarc: |
|
Der rise sluoc geswinde. |
|
Hinder den boumen er sich enthielt |
|
Als vor des risen sterken. |
|
Hiltbrant guoter witze wielt: |
10 |
Wann er begunde merken |
|
Daz der ris ein slac erholt, |
|
Sô spranc er ûz den boumen, |
|
Reht als ein degen solt, |
|
|
|
Strophe 151
|
|
Daz er in aber wert ein slac. |
|
Sus müet er sich einen langen tac: |
|
Der ris müeden begunde. |
|
Wann der rise brâht ein streich, |
5 |
Her Hiltebrant im dô entweich, |
|
Daz er in nit treffen kunde. |
|
Der rise sprach 'nu ist mir leit |
|
Daz ich dich ûf der wîten |
|
Nit hab, ûf jener heide breit: |
10 |
Sô künd ich mit dir strîten. |
|
Grôu leckerheit ich an dir spür. |
|
Ich gib dir des mîn triuwe: |
|
Ez treit dich kleine für.' |
|
|
|
Strophe 152
|
|
Dô der ris ersach den list, |
|
Daz er sich mit den boumen frist, |
|
Die stang warf er ûz der hande |
|
Und roufet ûz der boum genuoc: |
5 |
Umb meister Hiltebranden |
|
Daz er sich nit verwalten kund. |
|
Er hete in umbslagen. |
|
Hiltebrant sich dô begund, |
|
Sich und sîn hêrren klagen |
10 |
'Ô edler fürste lobesan, |
|
Ich muoz och an die varte |
|
Die ir vor mir hânt getân. |
|
|
|
Strophe 153
|
|
Sô pfleg got unser beider sêl. |
|
Der guote hêrre Sant Michêl |
|
Well unser beider pflegen. |
|
Der ist ein engel alsô hêr, |
|
Der mac uns wol gehelfen mêr, |
5 |
Wîs uns den rehten wege |
|
Der zuo dem himelrîche gang.' |
|
Sô sprach der küene degen. |
|
'Ich mac ez nit getrîben lang, |
|
Ich hân mich sîn verwegen. |
10 |
Ein hac hât er umb mich getân |
|
Daz ich mich mit dem swerte |
|
Nit mêr verwalten kan.' |
|
|
|
Strophe 154
|
|
Wil er sich und sîn hêrren klagt, |
|
Dô het der ris den walt behagt |
|
Einer halben ackerlenge. |
|
Wô er ûz her wolte gân, |
|
Hiltebrant, der werde man, |
5 |
Der stîch was im zuo enge. |
|
'Das mac uns wol ze schaden kumen' |
|
Sprach der fürste rîche. |
|
'Wir vehten durch der welte frumen, |
|
Ich und her Dieterîche, |
10 |
Daz wir der risen übermuot |
|
Zerstœren; want der vâlante |
|
Der welt vil ze leide tuot.' |
|
|
|
Strophe 156
|
|
Er warf in nider ûf daz lant. |
|
Dô sprach der grôze vâlant |
|
'Êrst wil ich dir von dîm hêren |
|
Wærlich die rehten wârheit sagen: |
|
Ich hân in nit ze tôd erslagen. |
5 |
Er gesiht Bern niemer mêre: |
|
Ich hân in gleit in mînen trun, |
|
Für wâr daz soltu wizzen, |
|
Dar inn louft manger wilder wurn: |
|
Die hânt ab im gebizzen |
10 |
Daz er verloren hât daz leben. |
|
Ich wil dich mînen wurmen |
|
Och ze einer spîse geben.' |
|
|
|
Strophe 157
|
|
Her Hiltbrant gedâht in sînem muot |
|
'O, herre got, daz wære guot! |
|
Er mäht nit sîn erstorben |
|
Sider von den wurmen sîn. |
|
Ich bit dich, himelscher trehtîn, |
5 |
Sî er noch unverdorben, |
|
Ô mildiu muoter, reiniu magt, |
|
Durch dînes kindes willen', |
|
Sô sprach der degen unverzagt |
|
Gar heimelîch und stille, |
10 |
'Hilf doch unser eim ûz nôt |
|
Und daz wir von dem risen |
|
Nit beid geligen tôt.' |
|
|
|
Strophe 158
|
|
Der ris ze Hiltebrande saz |
|
Biz er ze im selber kæme baz. |
|
Er nam zwên lange riemen: |
|
Hend und füez erm zamen bant, |
|
Von Bern dem alten Hiltebrant, |
5 |
Und begund in dar nâch niemen |
|
Bî sînem grâwen barte lanc: |
|
Mit der einen hende |
|
Er in über die ahsel swanc. |
|
Hin zuo der steinen wende |
10 |
Truoc er den alten gar unwerd, |
|
Und in der andern hende |
|
Die stang und Hiltbrands swert. |
|
|
|
Strophe 159
|
|
'Ôwê daz ich ie geboren wart! |
|
Ris, trag mich anders wan bîm bart |
|
Oder du wilt mich tœten. |
|
Ich hân gevohten mangen tac. |
|
Für wâr ich dir daz sagen mac, |
5 |
Daz ich ze solchen nœten |
|
Vormâls bin nie mê bekumen.' |
|
Er klagt ez alsô harte. |
|
'Ich bin sleten nie genumen |
|
Bî mînem langen barte. |
10 |
Ôwê daz ich ie wart geborn! |
|
Hett ichz gewist ze Berne, |
|
Ich hett in abgeschorn, |
|
|
|
Strophe 160
|
|
Daz dû mich woltest hân getragen.' |
|
Der ris sprach 'dû darft mir nit klagen |
|
Den dînen grôzen kumber: |
|
Waz dînem lîbe tuot sô wê, |
|
Daz tuon ich drî stunt deste mê. |
5 |
Du dunst mich gar ein tumber: |
|
Wærlich, du alter grâwer man, |
|
Wô für hast dû mich ersehen?' |
|
Sô sprach der rise feissan. |
|
'Dir ist reht beschehen, |
10 |
Wie wê dir geschiht von mîner hant.' |
|
Hie mit sô was er kumen |
|
Hin zuo der steinen want. |
|
|
|
Strophe 162
|
|
Und dô er in den berc was kumen. |
|
Der was erhouwen und ernumen |
|
Über des risen lenge. |
|
Dô Hiltebrant daz hûs ersach |
|
Und er dar inn het guot gemach, |
5 |
Die wît und ouch die enge: - |
|
Dar an lac manec edel gestein |
|
Des berges ûf allen enden |
|
Daz alsô krefticlich erschein |
|
Dort in der steineswende, |
10 |
Reht als ob ez wære tac, - |
|
Hiltebrant sach ez gerne, |
|
Wie wol er sorgen pflac. |
|
|
|
Strophe 163
|
|
Dort stuont ein helfenbeinîn sidel. |
|
Dar obe hiengen harpf und videl, |
|
Dei kurzten im die stunde. |
|
Der twergelîn vil dâ umb wârn. |
|
Dâ hie ein übergülte horn: |
5 |
Daz satzt er zuo dem munde |
|
Wann er diu twergelîn haben wolt; |
|
Daz horn er dann erschalte. |
|
Sô kam ieglichz, als ez solt, |
|
Her loufen mit gewalte |
10 |
Und spilten vor im ze aller zît |
|
Mit tanzen und mit singen |
|
Des pflâgen si widerstrît. |
|
|
|
Strophe 164
|
|
Der berc durchschâchzabelt was, |
|
Mit edelm gestein, grüen als ein gras, |
|
Gar wunneclîch besetzet. |
|
Ein pfeller man wol darzuo het, |
|
Der hie dâ bî des risen bet. |
5 |
Des steines schîn er letzet. |
|
Wann der ris wolt haben naht, |
|
Den pfeller liez er nider |
|
Der ds steines schîn verdaht. |
|
Siu swungen im sîn gevider |
10 |
Und dahten in als ein fürsten zuo |
|
Des nahtes alsô schône |
|
Biz an den morgen fruo |
|
|
|
Strophe 166 [Strophe 165
nur in späten Hss.]
|
|
Sô huoben si in als ein fürsten uf, |
|
Und wann der ungefüege sluf |
|
Sîns slâfes het gewartet. - |
|
Hiltebrant sîn selbes vergaz, |
5 |
Daz der berc sô schœne was, |
|
Gar wunneclîch gezartet, |
|
Reht als daz himelrîch getân. |
|
Er gedâht in sînem sinne |
|
'Du tuost reht als ein tôreht man: |
10 |
Du mähtst sîn schaden gewinnen, |
|
Istz daz er dich in die îsen leit. |
|
Waz hilft dich, wærstu ze himele |
|
Und litest doch arebeit?' |
|
|
|
Strophe 168
|
|
Er sprach 'ô himelschiu künegîn, |
|
Nu hâstu mir die gnâde dîn |
|
Erzeiget wol ein teile |
|
Und hâst geholfen ûzer hôt. |
5 |
Ich bit dich durch dîns kindes tôt |
|
Daz dû mir gebest heile, |
|
Daz ich den ungefüegen man |
|
Noch mäht hie betwingen.' |
|
Der ris der gie dort ûzegân |
10 |
Mit sînen stælîn ringen: |
|
Dar în wolt er in hân gesmit. |
|
Dô half im got von himele |
|
Daz ez geschach doch nit. |
|
|
|
Strophe 172
|
|
Siu heten ein ungefüegen sturn, |
|
Siu triben einander über den turn, |
|
Dar inn sô lac gevangen |
|
Der von Bern, her Dieterîch. |
5 |
Hiltbrant der hie degenlîch |
|
Ûf den risen langen. |
|
Sîn sleg och alsô wît erdôz: |
|
Er hôrtz im kerkære. |
|
Hern Dietrichs fröude diu wart grôz. |
10 |
Dô sprach der Bernære |
|
'Daz ist reht der meister mîn; |
|
Daz hœr ich an den slegen. |
|
Er wil die triuwe sîn |
|
|
|
Strophe 174
|
|
Her Dieterîch von Berne rief |
|
Ûz dem holen stein sô tief |
|
'Bist dû ez, Hiltbrant, meister, |
|
Durch got sô soltu weren dich!' |
5 |
Siu hiuwen beide degenlich |
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Und daz die wilden gneister |
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Zuo im in den stein gerirn. |
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Nie grœzer sleg er hôrte. |
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Her Dietrich ruofte mê dann zwirn, |
10 |
Ob ez Hiltbrant erhôrte, |
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Sînes lieben hêrren ruof, |
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Von den starken slegen, |
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Die im der rise schuof. |
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Strophe 175
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Und dô Hiltbrant daz vernan, |
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Daz der fürste lobesan |
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Dannoch het daz leben, |
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Dô was er ûzer mâzen frô. |
5 |
Er begund ze beiden handen dô |
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Sîn swert vast ergeben |
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Und sluoc dem ungefüegen man |
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Gar vast hin zuo den füezen. |
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Dô sprach der fürste lobesan |
10 |
'Wærlich du muost mir büezen |
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Daz dû mîn hêrrn gevangen hâst: |
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Ich getriuwe got von himele |
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Daz dû mir nit engâst.' |
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Strophe 176
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Dô sprach der ungefüege man |
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'Dîn got dir nit gehelfen kan; |
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Sîn kraft ist gegen mir kleine. |
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In mînem eigenen hûse hie, |
5 |
Waz mir der helde ie widergie, |
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Den hân ich geholfen heine: |
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Sô gib ich dir sîn och genuoc. |
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Mich müet dîn widerkallen.' |
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Ûf Hiltebranden er dô sluoc |
10 |
Daz er begunde vallen. |
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Hiltbrant unden ûfe stach |
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Dem risen eine wunden: |
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Daz bluot dar nâche brach. |
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Strophe 177
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Der rise von dem swerte spranc. |
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Diu wîle diu was im nit lanc. |
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Zehant kam ûfe wider |
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Hiltbrant; der edel fürste guot |
5 |
Sich vor dem risen dô behuot: |
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Er sluoc in niemêr nider. |
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Dô begund den ungefüegen man |
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Die sîne wunden smerzen, |
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Die im Hiltbrant het getân. |
10 |
Im was von ganzem herzen |
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Ûf den alten vil beger. |
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Dô sprach der starke rise |
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'Mich wundert wærlich wer |
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Strophe 178
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Müge sîn bî dir gewesen - |
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Ich wând ich wær vor dir genesen, |
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Dô ich dich het gebunden |
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Und ich von dir hin ûze gie -, |
5 |
Wer dir diu guoten bant ûflie |
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In alsô kurzen stunden. |
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Ich wând ich hett dir dîn gelit |
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Zertreten und zerblûwen. |
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Sô wolt ich dîn fürhten nit. |
10 |
Wærlich mich hât gerûwen, |
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Dô ich dich in dem walde vie, |
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Daz ich dich eine wîle |
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Dar nâch leben lie. |
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Strophe 179
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Sô wolt ich ruom an iu begân.' |
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Sô sprach der ungefüege man. |
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'Ez kumt mir ze grôzem schaden, |
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Daz ich iuch trag den wurmen hein. |
5 |
Ich wart nie mit helden zwein |
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Sô sêre überladen. |
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Dîn hêr der wolt mich hân verbrant, |
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Der tiufel ûz im gluote, |
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Bis ich mir den liste vant: |
10 |
Daz kam mir doch ze guote. |
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Mit ringen ich den helt betwanc. |
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Alsô muoz ich lîhte blîben, |
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Wilt dû ez trîben lang.' |
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Strophe 180
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Dô sprach meister Hiltebrant |
|
'Zewâr, du grôzer vâlant, |
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Nu ist ez doch beschehen: |
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Wie gar ez gewesen ist dîn spot, |
5 |
Sô hât mir doch geholfen got, |
|
Daz ich triuw ze sehen |
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Vil dicke Bern und och daz lant.' |
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'Sô muost dû nu sterben!' |
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Hier mite meister Hiltebrant |
10 |
Der ris sluoc einen scherben |
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Ûz dem vesten helme sîn. |
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Man hett im nâch dem schrôte |
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Ein hant geleit dar in. |
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Strophe 181
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Hiltbrant erschrac - ez tet im nôt -, |
|
Daz im der ris het getân ein schrôt |
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Ûz sînes helmes lîsten: |
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Grôzen schaden er dô vorht. |
5 |
Êrst wart strîtes werc geworht, |
|
Zesamen siu dô wisten. |
|
Die kraft die siu heten vor verlorn, |
|
Die begundens êrste suchen. |
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Der rise sprach ûz grôzem zorn |
10 |
Und begund im selber fluochen |
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'Ez ist wol, wie ez mir wirt ergân: |
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Dô ich dich het gebunden, |
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Solt ich dich verderbet hân. |
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Strophe 182
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Dô wolt ich dîn fühten niht. |
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Ez ist wol, waz mir beschiht.' |
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Er sluoc nâch Hiltebrande |
|
Gar vaste hin ûf einen stein. |
5 |
Ir beider kraft diu wa nit klein. |
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Bî einer steinewande |
|
Hiltebrant sich dô verbarc |
|
Hinder eins steines schroven |
|
Vor dem grôzen risen starc, |
10 |
Noch grœzer dann ein oven. |
|
Der ris den stein drî schuoch wît spielt. |
|
Hiltebrant der alte |
|
Dâ hinder sich enthielt. |
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Strophe 183
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Hiltebrands list dô nit enloc: |
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Er schriet im durch den wâpenroc |
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Und och sîn guot gesmîde. |
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Und dô er sach sîn hürnîn gwant, |
5 |
Daz ez was ûf den hert zertrant, |
|
Hiltbrant der was geschîde: |
|
Er nam der alten wunden war |
|
Die der von Bern het gschrôten. |
|
Er huop sich snelleclîche dar |
10 |
Zem risen Sigenôten |
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Und stach im in die wunden tief, |
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Daz im daz bluot ein klâfter lanc |
|
Gegen der hende lief. |
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Strophe 185
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In der alten wunden ein: |
|
Der rise mahte ez doch kein |
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Lenge nit getrîben. |
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Siu triben einander hin und har. |
5 |
Er nam des risen eben war, |
|
Er liez in niener blîben. |
|
Daz swert er ze beiden handen nan, |
|
Der edel fürste guote, |
|
Und sluoc den ungefüegen man |
10 |
Daz er lac in dem bluote |
|
Vor dem fürsten ân gewer: |
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Er sluoc im ab daz houbet, |
|
Der edel fürste hêr. |
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Strophe 186
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|
Dô er den sic an im gewan, |
|
Hiltbrant der huop sich bald von dan |
|
Gen dem holen steine, |
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Dâ her Dietrich inne lac |
5 |
Und ungefüeger sorgen pflac |
|
Von mangem wurm unreine. |
|
Der smac tet ime alsô wê, |
|
Dem alten Hiltebrande. |
|
Her Dieterîch leit kumbers mê, |
10 |
Daz Hiltbrant wol erkande |
|
Sîns lieben hêrren ungemach, |
|
Als von den starken wurmen |
|
Im leides vil beschach. |
|
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Strophe 187
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Vil lût ruoft meister Hiltebrant |
|
'Wô bistu, von Bern ein wîgant? |
|
Ich frâgt dich gern der mære, |
|
Wie du hie her wærest kumen. |
5 |
Daz hett ich gern von dir vernumen, |
|
Gern west ich wie im wære. |
|
War hetest dû dîn sinne getân? |
|
Du rit alein von Berne |
|
Und hetest mangen biderman, |
10 |
Die mit dir rîten gerne. |
|
Du hâst burclên enpfangen hie: |
|
Dir ist geschehen als einem |
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Der guot lêr übergie. |
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Strophe 188
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|
Du woltest mir leider volgen nît. |
|
Des scheid ich mich ze diser zît |
|
Und lân dich ligen eine.' |
|
Dô antwürt im her Dieterîch, |
5 |
Hiltbrant, dem edeln fürsten rîch, |
|
Tief ûz dem holen steine |
|
'Ez missegie mir in dem tan |
|
In alsô grôzen sturmen. |
|
Den lîp ich noch gesunden han |
10 |
Al vor den starken wurmen. |
|
Hilf mir ûz, lieber meister mîn: |
|
Ich wil dir iemer volgen |
|
Biz ûf daz ende mîn.' |
|
|
|
Strophe 189
|
|
Des antwürt im her Hiltebrant, |
|
Dem edeln fürstn, dô zehant |
|
'Daz tet ich alsô gerne. |
|
Sô weiz ich wô oder wie, |
5 |
Ich vind denn eine leiter hie.' |
|
Dô sprach der vout von Berne |
|
'Und wiltu volgen mînem rât, |
|
Sô kum ich ûz gedrâte |
|
Daz ez mir niemer missegât. |
10 |
Nu volge mînem râte: |
|
Zersnîde bald dîn guot gewant |
|
Und strick ez an einander |
|
Und gip mirz in die hant.' |
|
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Strophe 190
|
|
Her Hiltebrant sprach 'Daz sol sîn |
|
Mit willen, lieber hêrre mîn; |
|
Ich tuon ez alsô gerne.' |
|
Er zersneit sîn guot gewant |
5 |
Und strict ez zamen, der wîgant, |
|
Al durch den vout von Berne. |
|
Er liez ez in den stein hin în. |
|
Er enpfie ez gar schône: |
|
'Nu ziuch ûf, lieber meister mîn, |
10 |
Daz dir got iemer lône.' |
|
Daz seil ze zweien stücken brach: |
|
Her Dietrich viel sô sêre |
|
Daz im wirser nie beschach. |
|
|
|
Strophe 191
|
|
Als Hiltebrant den val ersach, |
|
Leider im dô nie beschach. |
|
Er begunde weinen sêre |
|
'Ôwê daz ich ie wart geborn, |
5 |
Sol ich mîn hêrren hân verlorn |
|
Daz ich in niemer mêre |
|
Gesihe! deist mîn grœste klac!' |
|
Er klagt ez klägelîche. |
|
Er gap im selber mangen slac, |
10 |
Der helt, sô krefteclîche. |
|
Die klag erhôrt er in dem stein. |
|
Dô sprach von Bern her Dieterîch |
|
'Kêr, meister, wider hein; |
|
|
|
Strophe 192
|
|
Wann kæm ich ûz in dîne pfliht, |
|
Sô mäht ich doch genesen niht |
|
Wærlich des grôzen valle. |
|
Nu heb dich balde von dem weg; |
5 |
Wann dû bist in des risen pfleg: |
|
Der kumt zehant mit schalle. |
|
Wirt er gewar daz dû durch mich |
|
Bist kumen her ze strîten, |
|
Ûf mîne triu, er mürdet dich: |
10 |
Du solt nit langer bîten. |
|
Kêre wider gen Berne hin. |
|
Ich enpfilh dir lant und liute |
|
Und Diether, den bruoder mîn.' |
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Strophe 193
|
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Dô gie er einhalp in den berc: |
|
Dâ vant er slâfen ein getwerc. |
|
Daz nam er bî dem barte. |
|
Dô in daz twergelîn ersach, |
5 |
Ze Hiltebranden ez dô sprach |
|
Und klagt sich alsô harte |
|
'Wâfen! waz hant ir gedâht? |
|
Daz nimt mich iemer wunder, |
|
Oder wer hât mich hie zuo brâht, |
10 |
Daz ich bin worden munder, |
|
Wer mich sô sêr geroufet hât?' |
|
Dô sprach Hiltbrant der alte |
|
'Dîn leben an mir stât: |
|
|
|
Strophe 194
|
|
Wiltu haben hie dîn leben, |
|
Sô muostu mir die lêre geben, |
|
Wie ich den Bernære |
|
Erlœs, der hie gevangen lît.' |
5 |
Dô sprach Eckerich an der zît |
|
'Ich gib iu guote lêre. |
|
Sagent wie ist er genant? |
|
Daz west ich alsô gerne.' |
|
Dô sprach meister Hiltebrant |
10 |
'Er heizt der vout von Berne.' |
|
'Ôwê', sprach daz klein getwerc, |
|
'Wan kan mîn lieber hêrre |
|
In disen holen berc? |
|
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|
Strophe 195
|
|
Daz west ich gerne, wan od wie, |
|
Daz mich daz nieman wizzen lie.' |
|
Sô sprach daz wilde twerge. |
|
'Hêr, ich frâgt iuch gern der mær, |
5 |
Wölt ez iu nit wesen swær, |
|
Wan kam er in den berge? |
|
Sagent mir wie ez dar umb stât.' |
|
Dô antwürt im der alte |
|
'Ein ris in hie gevangen hât |
10 |
Mit sînem grôzen gwalte |
|
Und hât in gleit in sînen stein. |
|
Sît got beschuof die welte, |
|
Kein lieht dar în nie schein.' |
|
|
|
Strophe 197
|
|
Des antwürt im der kleine man, |
|
Hiltbrant, dem fürsten lobesan, |
|
'Ich weiz ein leiter swære, |
|
Diu des hêrren Grîmen was. |
5 |
Für wâr sô sülnt ir wizzen daz: |
|
Diu tuot iuch leides bære; |
|
Siu gât nider in den berc |
|
Und ist von leder veste. |
|
Siu worht ein listigez getwerc. |
10 |
Dar umb ist siu diu beste.' |
|
Er nam den fürsten bî der hant |
|
Und fuort in alsô balde |
|
Dâ er die leiter vant. |
|
|
|
Strophe 198
|
|
Dô er die leiter ane sach, |
|
Lieberz im dô nie beschach. |
|
Er nam siu alters eine: |
|
Er mäht nit mê getragen hân. |
5 |
Her Hiltebrant, der küne man, |
|
Huop sich gen dem holen steine, |
|
Dâ her Dietrich inne lac |
|
In grôzen sorgen gvangen. |
|
Er half im her ûz an den tac: |
10 |
Die leiter liez er hangen. |
|
'Von Berne lieber hêrre mîn,' |
|
Sprach Hiltebrant der alte, |
|
'Nemt die leiter ziu hin în.' |
|
|
|
Strophe 199
|
|
Do er der leiter wart gewar, |
|
Er huop sich snelleclîchen dar |
|
Und trat hin an die stiege. |
|
Dô er ûz dem turne gie |
5 |
[Als uns daz buoch verkündet hie |
|
Daz ez uns nit enliege], |
|
Hiltbrant âventiur begert |
|
'Sint wilkum, lieber herre! |
|
Sint ir noch nit strîts gewert? |
10 |
Fröude was iu verre.' |
|
Dô sprach der herzog Eckerîch |
|
'Sint wilkum ûzer sorgen, |
|
Von Bern her Dieterîch!' |
|
|
|
Strophe 200
|
|
'Got lon dir', sprach her Dieterich, |
|
'Sît dû sô wol erkennest mich.' |
|
Sô rett er zuo dem twerge. |
|
'Wanne bistu her bekumen? |
5 |
Daz hett ich gern von dir vernumen. |
|
Wonstu in dem berge?' |
|
Her Hiltbrant sprach 'wilt volgen mir, |
|
Biutz dem twerglîn schône: |
|
Des lîbes hâtz geholfen dir. |
10 |
Gip im sîns dienstes lône. |
|
Ez heizt herzog Eckerîch: |
|
Ez hât burc, lant und liute |
|
Und ist ein fürste rîch.' |
|
|
|
Strophe 201
|
|
'Got lôn dir', sprach her Dieterich, |
|
'Sît du hâst erlœset mich. |
|
Ich sprich ez ûf mîn hulde: |
|
Ich bin dir ûzer mâzen holt, |
5 |
Ich gib dir silber unde golt. |
|
Du hâst mich von unschulde |
|
Erlœst; daz sol ich danken dir, |
|
Wô dû ez an mich ruochest |
|
[Daz soltu wol gelouben mir], |
10 |
Wô dû ez an mir suochest.' |
|
Urloup nam daz kleine twerc |
|
Und huop sich vil balde |
|
Hin in den holen berc. |
|
|
|
Strophe 202
|
|
Der Berner sprach 'Hiltbrant, meister mîn, |
|
Als liep als ich iu mac gesîn, |
|
Wie hânt ir iuch enthalten? |
|
Ich sag iu wol wie mir beschach: |
5 |
Ein boum er ûz der erde brach. |
|
Mit slegen manecvalten, |
|
Reht als ein wilder dunerslac, |
|
Sluoc er mich für diu ôren. |
|
Ich wând ez wær mîn jungster tac. |
10 |
Er macht mich zeinem tôren |
|
[Wirser mir dô nie beschach], |
|
Daz ich viel zuo der erden.' |
|
Her Hiltebrant dô sprach |
|
|
|
Strophe 204
|
|
'Al bî dem bart er mich dô vie |
|
Dô er mit mir von dannân gie |
|
Gen dem holen steine. |
|
In mînem barte lac sîn hant.' |
5 |
Alsô sprach meister Hiltebrant |
|
'Sô was mîn fröude kleine; |
|
Den mînen bart er mir zerlas |
|
Reht als einem diebe |
|
Und daz ich alles des vergaz |
10 |
Daz mir ie gschach ze liebe. |
|
Er hett mich sanfter wol getragen! |
|
Nu lâze wir in ligen: |
|
Ich hân in ze tôd erslagen.' |
|
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Strophe 205
|
|
Siu giengen zuo den rossen dan: |
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Ûf sâzen die zwêne küene man |
|
Und riten hein gen Berne. |
|
Dâ wurden siu enpfangen wol, |
5 |
Als man fürsten billich sol, |
|
Und sach man siu gar gerne. |
|
Dô klagten siu ir ungemach |
|
Den rittern und den frouwen, |
|
Daz in in dem wald beschach, |
10 |
Und wie siu muoste houwen |
|
Von der allergrœsten nôt |
|
Sît Hiltebrant der alte. - |
|
Diz liet ein ende hât. |