Die Handschrift Cpg 67
 
 
 

Die Überlieferung des 'Jüngeren Sigenot'

 

 
 
 

Die Heidelberger Handschrift Cpg 67 im Vergleich mit den Frühdrucken des 'Jüngeren Sigenot' und den Sigenot-Fresken auf der Burg Wildenstein

 

 
 
 
 
 

Der sogenannte 'Jüngere Sigenot' ist ein heldenepisches Gedicht aus dem spätmittelalterlichen Umkreis der Dietrichsepik; der Text ist in mehreren Handschriften überliefert, dann aber vor allem im Buchdruck. Ein Frühdruck des 'Sigenot' bildete auch die Vorlage für die Fresken auf der Burg Wildenstein, die der Burgherr Graf Gottfried Werner von Zimmern zu Beginn des 16. Jahrhunderts malen ließ.

Das Projekt beschäftigt sich mit der einzigen illustrierten Handschrift, dem Heidelberger Codex Palatinus Germ. 67, und versucht von dort ausgehend, die unterschiedlichen Text-Bild-Relationen in den Überlieferungszeugen zu fassen. Ein erster Schritt ist die Erstellung einer Bildkonkordanz, die erkennen läßt, an welchen Textstellen jeweils die Illustrationen eingefügt werden und wie sie sich beeinflußt haben. Die Heidelberger Handschrift als Anfang der Bebilderung stellt einen Sonderfall dar, der nicht nur für die Illustration heldenepischer Stoffe außergewöhnlich ist: jede Strophe wird separat und auf einer eigenen Seite illustriert. Dadurch ergeben sich lange Sequenzen von strukturell ähnlich aufgebauten Bildern, beispielsweise zehn aufeinanderfolgende Darstellungen des einleitenden Gesprächs zwischen Dietrich und Hildebrand. Damit steht ein breites Bildarsenal zur Verfügung, dem die Auswahlbebilderung der Drucke und die neue Strukturierung des Bildmaterials in den Burgfresken gegenüber gestellt werden kann.

Die Bildkonkordanz soll ebenso wie ein Vergleich ausgewählter Textzeugen der sehr disparaten Überlieferung in einem späteren Stadium auf diesen Seiten zugänglich gemacht werden. Zur ersten Orientierung über die Bilder kann folgende Literatur dienen:

Timo Kröner, Henrike Lähnemann, Michael Rupp und Justin Vollmann
Administration: , Henrike Lähnemann